Wien hat eine reiche Verbindung zur amerikanischen Geschichte, die sich nicht nur in den politischen Beziehungen zeigt, sondern auch in Stadtteilen und Straßennamen widerspiegelt. Diese Verknüpfungen sind oft das Ergebnis historischer Besuche ehemaliger US-Präsidenten und der Bedeutung von amerikanischen Persönlichkeiten in der Wissenschaft und Kunst. So ist beispielsweise der Rooseveltplatz, der nach Franklin D. Roosevelt benannt wurde, ein zentrales Beispiel für die fortwährenden Spuren, die die USA in Wien hinterlassen haben.
Die wenigsten wissen vielleicht, dass der erste US-Präsident, George Washington, Wien ebenfalls eine Ehre erweisen ließ. Der George Washington Hof befindet sich in der Triester Straße im 10. Bezirk und wurde 1932 anlässlich seines 200. Geburtstags benannt. Dies zeigt, wie tief die amerikanische Kultur in der Wiener Identität verwurzelt ist.
Brücken und ihre Geschichte
Ein weiteres bemerkenswertes Beispiel ist die Kennedybrücke, die über den Wienfluss führt. Diese Brücke wurde nach dem im Dezember 1963 ermordeten John F. Kennedy benannt, der zuvor auch Wien besucht hatte. Als Tochter der Politik und einer entscheidenden Figur in der Geschichte war Kennedy ein Symbol für die transatlantischen Beziehungen während des Kalten Krieges.
Die Philadelphiabrücke, die beim Bahnhof Meidling liegt, hat einen ebenso faszinierenden Ursprung. Der Name erinnert an die erste Dampflok, die von Philadelphia nach Wien geschickt wurde. Ursprünglich war die Brücke bis 1841 namenlos, wurde dann jedoch aufgrund der Lokomotive, die diese Verbindung symbolisierte, in „Philadelphiabrücke“ umbenannt.
Ein florierendes Netzwerk für US-Amerikanerinnen und -Amerikaner
In den letzten Jahren hat Wien verstärkt darauf geachtet, auch Frauen, die einen Bezug zu den USA haben, in den Stadtbildern sichtbar zu machen. Ein Beispiel hierfür ist der Jane-Jacobs-Steg, der nach der einflussreichen Urbanistin benannt wurde und 2020 eröffnet wurde. In der Seestadt Aspern finden sich weitere Ehrungen, wie der Am-Ostrom-Park, benannt nach der politischen Wissenschaftlerin Elinor Ostrom.
Ein weiterer bemerkenswerter Ort ist der Djerassiplatz im 3. Bezirk, der nach Carl Djerassi benannt wurde, einem in Wien geborenen Chemiker, der die erste Antibabypille erfand. Solche Benennungen zeigen, wie die Stadt die Wirkung ihrer Bürger, die in der Ferne berühmt wurden, anerkennt.
Wien bleibt auch in der Erinnerung von viele anderen US-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftlern nicht vergessen. So ist die Safargasse, ebenfalls im 3. Bezirk, nach Peter Safar benannt, der die erste Intensivstation in den USA gründete und als Pionier in der Reanimation gilt.
Ebenso ist die Edisonstraße in Floridsdorf nach Thomas Edison benannt, während die Morsegasse Samuel Morse ehrt, den Erfinder des Morsealphabets. Diese Straßen sind Belege für die Anerkennung von Leistungen, die weit über die Grenzen ihrer Geburtsländer hinausgingen.
Die Präsenz dieser Persönlichkeiten macht klar, wie wichtig die Verbindungen zwischen Wien und den USA sind, und zeigt eine gegenseitige Wertschätzung, die über die politischen Beziehungen hinausgeht. In vielen Aspekten sind die Namen dieser Straßen und Plätze lebendige Erinnerungen an die bedeutende Rolle, die US-Amerikaner in der Geschichte und Entwicklung Wiens gespielt haben.
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