Ein äußerst tragischer Vorfall hat die Gemeinde erschüttert, nachdem ein totes Baby in einem Abfallcontainer in der Kundratstraße nahe der Klinik Favoriten entdeckt wurde. Der alarmierende Fund wurde am Donnerstag kurz vor Mittag gemacht, nachdem eine Pflegerin die Abwesenheit des neugeborenen Kindes von der neonatologischen Station des Krankenhauses bemerkt hatte. Trotz einer großangelegten Suchaktion, die auch den Einsatz von Hunden und einer Drohne beinhaltete, blieben erste Ergebnisse aus, bis durch die Vernehmung der verdächtigen Mutter Anhaltspunkte aufgetauchten, dass das Baby außerhalb des Klinikgeländes aufgefunden werden könnte.
Am Samstag, dem 23. November, standen die Ermittler jedoch noch ohne Obduktionsbericht und ohne Vernehmungsprotokoll der festgenommenen Mutter da. Gegen die Frau wird wegen Mordverdachts ermittelt. Die genauen Umstände, die zum Tod des erst eine Woche alten Säuglings führten, sind nach wie vor unklar. Die Polizei plant, am Sonntag weitere Informationen zu teilen, wie sie gegenüber der APA anmerkten.
Psychische Probleme als Risikofaktor
Dieser Vorfall ist nicht nur ein Einzelfall, sondern steht in einem besorgniserregenden Kontext. Innerhalb einer Woche gab es bereits einen weiteren tragischen Todesfall, bei dem ein vierjähriger Junge getötet wurde. Auch hier wird die Mutter als Hauptverdächtige betrachtet. Die Psychiaterin Claudia Klier, die seit vielen Jahren über Kindestötungen forscht, hebt hervor, dass viele solcher Tragödien in der Tat vermeidbar sind. „Es gibt ausreichend Möglichkeiten, um solche Taten zu verhindern“, erklärt sie. Stets wird bei tödlichen Vorfällen versucht, Hilfsangebote zu verbessern, allerdings werden diese oft von den Betroffenen nicht in Anspruch genommen.
Klier führt aus, dass insbesondere Frauen mit psychischen Vorerkrankungen ein erhöhtes Risiko haben, nach der Geburt zu erkranken. Der Zugang zu Beratungsstellen, wie etwa zur peripartalen Psychiatrie, ist in Wien besonders gut. Schwangere Frauen können hier eine Betreuung erhalten, die über die Geburt hinaus geht.
Die aktuelle Situation ist alarmierend. Es bleibt abzuwarten, welche Erkenntnisse aus den Ermittlungen hervorgehen und welche weiteren Maßnahmen zur Prävention von Kindestötungen ergriffen werden können. Es ist zu hoffen, dass durch gezielte Hilfsangebote die betroffenen Frauen frühzeitig unterstützt werden, um weitere Tragödien zu verhindern. Für weitere Informationen besuchen Sie wien.orf.at.
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