Wien-Favoriten

Der Wiener Filmpreis 2023: Ein Triumph für neue Perspektiven im Kino

„Kinos stürmen!“ – Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler verleiht Mo Harawes mitreißendem Debüt „The Village Next To Paradise“ den Wiener Filmpreis – ein Film über Somalia, der bewegt!

In den letzten Tagen wurde in Wien das Filmfestival Viennale geprägt durch kulturelle Höhepunkte und Auszeichnungen. Während einer Zeremonie im Gartenbaukino warb die Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) eindringlich für die cinephile Zeit nach der Festivaltage und ermutigte die Zuschauer, die Kinos zu stürmen. In diesem festlichen Rahmen wurde Mo Harawes mit dem Wiener Filmpreis für seinen Debütfilm „The Village Next To Paradise“ ausgezeichnet, glücklicherweise geehrt mit einem Preisgeld von 10.000 Euro.

„The Village Next To Paradise“, ein eindrucksvoller Film, der in Somalia spielt, wurde von der Jury für seine Fähigkeit gelobt, eine oft abstrakte Realität aus europäischem Blickwinkel zu zeigen. Regisseur Mo Harawe, der ursprünglich aus Somalia stammt und lange in Wien lebte, spricht von seinem Traum, eines Tages selbst Filme zu drehen. „Ich habe lange in Wien gelebt und immer gesehen, dass andere Leute diese Preise gewinnen“, erzählte er gerührt. Das Publikum darf sich freuen: Der Film hat seinen regulären Kinostart am 8. November.

Anerkennung für „Favoriten“

Eine weitere besondere Auszeichnung erhielt Ruth Beckermann für ihren Dokumentarfilm „Favoriten“. Diese spezielle Anerkennung, die mit 5.000 Euro dotiert ist, würdigt die intensive Beobachtungsarbeit der Regisseurin, die über mehrere Jahre hinweg eine Volksschulklasse im gleichnamigen Wiener Bezirk begleitete. Die Jury lobte diesen Film als Beispiel für Bildungsgerechtigkeit und das Vertrauen in die jungen Generationen: „Favoriten tritt den konkreten und empathischen Beweis an, dass die jüngsten Generationen unser Vertrauen verdienen“, hieß es in der Begründung.

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In ihrer Dankesrede äußerte sich Beckermann auch über die Bedeutung des österreichischen Fördersystems für den Film. Sie betonte die wichtige Rolle ihres Teams, ohne das die Entstehung des Films unmöglich gewesen wäre. Ihre wertschätzenden Worte zeugen von der Teamarbeit, die in der Filmproduktion so entscheidend ist.

Preisträgerinnen und Preise

Der Viennale-Preis der „Standard“-Leser:innen-Jury wurde an die Französin Lucie Prost für ihren Film „Fario“ verliehen, der sich mit der männlichen Identität auseinandersetzt. Sollte dieser Film einen Vertrieb in Österreich finden, bietet „Der Standard“ Unterstützung im Wert von 25.000 Euro für Werbung an. Auch auf internationaler Ebene gab es Ehrungen: Der Fipresci-Preis ging an den kanadischen Regisseur Matthew Rankin für seine Komödie „Une Langue Universelle“, die sich mit Migration und Vertreibung auseinandersetzt.

Eine weitere Auszeichnung, der Erste Bank Filmpreis, wurde zum bereits 14. Mal vergeben. Er ermöglicht dem Gewinner, einen zweimonatigen Aufenthalt in New York City. Diesmal wurde die tschechische Regisseurin Klára Tasovská für ihre Koproduktion „Ještě Nejsem, Kým Chci Být“ geehrt, die auf den Fotografien der Künstlerin Libuše Jarcovjáková basiert. Die Jury beschrieb diesen Film als ein direktes und bewegendes Porträt, das „einfach großes Kino“ sei.

Die Viennale bleibt ein wichtiger Treffpunkt für Filmemacher und Kinoenthusiasten und fördert die Vielfalt des künstlerischen Schaffens in Österreich. Die hohe Beteiligung und die herausragende Qualität der gezeigten Werke bestätigen den Stellenwert dieses Festivals in der europäischen Filmszene.


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Quelle
wien.orf.at

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