In Wien wird eine neue Fördermaßnahme für Baugruppen implementiert. Bei diesen besonderen Wohnprojekten schließen sich mehrere Haushalte zusammen, um gemeinsam ihren Lebensraum zu gestalten. Die Idee dahinter ist, nicht nur individuelle Wohnungen zu schaffen, sondern auch soziale und nachhaltige Gemeinschaftsräume, wie Küchen, Bibliotheken oder Veranstaltungsräume, zu entwickeln. Diese Form des Wohnens fördert die Nachbarschaftsbildung und ermöglicht den Bewohnern, aktiv an der Gestaltung ihrer Umgebung teilzuhaben.
Mit der Anpassung des Wiener Wohnbauförderungs- und Wohnhaussanierungsgesetzes (WWFSG) wird nun eine eigenständige Förderschiene für Baugruppen geschaffen. Während die Förderung zuvor je nach Projektgestaltung über die Heim- oder Wohnungsförderung lief, eröffnet die neue Regelung mehr Flexibilität. Dies stellt sicher, dass die Baugruppen insgesamt bessere Möglichkeiten haben, sozial nachhaltigen Wohnraum zu schaffen und zu erhalten.
Neue Möglichkeiten für zukünftige Bewohner
Besonders interessant ist, dass die gesetzliche Neuregelung auch zukünftige Bewohner ermutigt, sich bereits vor Baubeginn zu organisieren. Das bedeutet, dass bereits vor dem Einzug eine Nachbarschaftsbildung stattfinden kann. Zukünftige Bewohner haben nun die Möglichkeit, ein Eigenmittelersatzdarlehen von der Stadt Wien für ihre Wohnungen zu beantragen, was ihnen bei der Finanzierung enorm hilft. Darüber hinaus ist auch die Beantragung von Wohnbeihilfe möglich, was die finanzielle Belastung für die Bewohner mindern kann.
Laut Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál (SPÖ) ist die Schaffung eines rechtlichen Rahmens, der es Baugruppen erlaubt, flexibel zu planen, von großer Bedeutung: "Mit der neuen gesetzlichen Grundlage ermöglichen wir es Baugruppen in Wien, ihre Vorhaben flexibel planen und realisieren zu können, und stärken so den sozial nachhaltigen Wohnraum in der Stadt." Sie hebt hervor, dass die innovative Art des Bauens stets auch eine positive Verbesserung des Wohnumfeldes mit sich bringt, was für die sozialen Strukturen in Wien von großer Bedeutung ist.
Auch Selma Arapovic, die Wohnbausprecherin von Neos Wien, betont die Wichtigkeit dieser Neuerungen: „In Baugruppen gestalten Menschen ihren Wohnraum gemeinsam und leben aktiv in einer Gemeinschaft. Sie setzen Schwerpunkte auf Nachhaltigkeit, Gemeinschaftsbildung und flexible Wohnformen.“ Ihre Anmerkung unterstreicht die gesellschaftliche Dimension dieser Projekte, die über den reinen Wohnraum hinausgehen.
Diese Entwicklungen in der Wiener Wohnbaupolitik stehen im Zeichen der sozialen Nachhaltigkeit und sind ein wichtiger Schritt, um das Wohnangebot der Stadt sowohl für gegenwärtige als auch zukünftige Generationen attraktiv und erschwinglich zu gestalten.
Für weitere Informationen zu dieser Thematik kann auf den detaillierten Bericht auf www.meinbezirk.at verwiesen werden.
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