
Am Donnerstagmorgen, dem 27. März 2025, ereignete sich in Wien-Döbling ein tragischer Unfall. Gegen 8 Uhr wurde ein Fußgänger beim Queren der Gleise an einem Bahnübergang zwischen der Kuchelauer Hafenstraße und der Heiligenstädter Straße von einer S-Bahn erfasst. Trotz einer Notbremsung des Fahrers konnte die Kollision nicht verhindert werden, und der Mann verstarb noch an der Unfallstelle. Polizei, Berufsfeuerwehr und Berufsrettung waren schnell vor Ort, um die Situation zu klären und erste Hilfe zu leisten. Die S-Bahn-Verbindung war vorübergehend unterbrochen, was zu weiteren Verzögerungen im Verkehr führte.
In Bezug auf die Sicherheit an Bahnübergängen berichteten Experten, dass solche Unfälle, auch wenn sie im Vergleich zu Gesamtunfällen im Straßenverkehr selten sind, oft schwerwiegende Folgen haben. So gab es laut einem Bericht aus dem Jahr 2016 in Deutschland 995 Unfälle an schienengleichen Bahnübergängen mit Personenschaden, darunter 46 Todesfälle und 1.367 Verletzte, von denen 282 schwer verletzt wurden. Ungefähr 30-40% aller Unfälle mit Personenschäden im Eisenbahnverkehr ereignen sich an Bahnübergängen, wobei etwa 30% an nicht technisch gesicherten Anlagen auftreten.
Risiken und Sicherheitsstandards an Bahnübergängen
Bahnübergänge sind typischerweise durch ein Andreaskreuz gekennzeichnet, und ihre Sicherung erfolgt nach der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung (EBO). Dabei werden verschiedene Sicherungsarten eingesetzt, die je nach Klassifizierung der Eisenbahnstrecke variieren. Zu den vorhandenen Sicherungen zählen:
- Nicht technische Sicherung (Andreaskreuz, Sicht auf die Bahnstrecke, Pfeifsignale)
- Blinklicht/Lichtzeichen allein (nicht mehr für neue Anlagen zugelassen)
- Blinklicht/Lichtzeichen mit Halbschranke
- Blinklicht/Lichtzeichen mit Vollschranke
- Vollschranken allein
- Postensicherung
Die Wahl der Sicherungsart hängt von der Anzahl der Gleise, der Verkehrsstärke und den zulässigen Höchstgeschwindigkeiten ab. Besonders gefährlich sind Situationen, in denen Verkehrsregeln missachtet werden, was häufig zu Unfällen führt. Regelmissachtungen wie das Umfahren von Halbschranken oder das Ignorieren von Lichtsignalen sind typische Ursachen für Kollisionen.
Strategien zur Verbesserung der Sicherheit
Um die Sicherheit an Bahnübergängen zu erhöhen, sind verschiedene Maßnahmen angedacht. Dazu zählen der Einsatz von Rotlichtüberwachungsanlagen sowie die bauliche Trennung der Fahrbahnen. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat empfiehlt außerdem, die technische Sicherung von nicht gesicherten Bahnübergängen zu forcieren und regelmäßig Sicherheitsüberprüfungen durchzuführen, um in Zukunft solche tragischen Unfälle zu vermeiden.
Bei der Diskussion um die Sicherheit an Bahnübergängen spielt auch die Aufklärungsarbeit eine wichtige Rolle. Kampagnen, die gezielt auf das richtige Verhalten an Bahnübergängen hinweisen, könnten dazu beitragen, die Zahl der Unfälle zu senken. Technische Maßnahmen haben sich als effektiv erwiesen, müssen jedoch durch die Sensibilisierung der Verkehrsteilnehmer ergänzt werden, um einen umfassenden Schutz zu gewährleisten.
In Anbetracht dieser tragischen Ereignisse ist zu hoffen, dass verstärkte Maßnahmen greifen und solche Unfälle in Zukunft verhindert werden können.
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