
In einer alarmierenden Umfrage von Lazarsfeld, veröffentlicht auf oe24, zeigt sich ein massives Vertrauensdefizit gegenüber den österreichischen Regierungsparteien ÖVP und Grüne. Beinahe 60 % der Befragten halten die ÖVP für nicht vertrauenswürdig, während 62 % der Befragten dasselbe über die Grünen denken. Dies markiert den tiefsten Wert für beide Parteien seit dem Beginn ihrer Koalition. Die FPÖ hingegen polarisiert: Sie hat mit 29 % Vertrauen den besten Wert, doch 55 % der Befragten misstrauen ihr. Die SPÖ bewegt sich im Mittelfeld, gefolgt von den Neos, die jedoch ebenfalls unter einem hohen Misstrauen leiden.
Vertrauen in die Regierung sinkt trotz Corona-Rückhalt
Wie Die Presse berichtete, ist das Vertrauen in die Regierung weiterhin gesunken, jedoch bleibt die Zufriedenheit grundsätzlich über dem Niveau vor der Corona-Pandemie. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) verbuchte den größten Vertrauensverlust mit einem Rückgang um 14 Punkte und hat immer noch einen Saldo von 24 Punkten. Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) liegt bei 27 Punkten, was ihm trotz eines Rückgangs von 11 Punkten im Vergleich zu Juli immer noch einen soliden zweiten Platz sichert.
Im Gegensatz dazu sind die Oppositionschefinnen Beate Meinl-Reisinger (Neos) und Pamela Rendi-Wagner (SPÖ) in den Umfragen gestiegen, was ihnen wohl die Erfolge in Wien zu verdanken haben. Interessant ist, dass die pandemiebedingten Maßnahmen, trotz eines spürbaren allgemeinen Vertrauensverlustes, offensichtlich die Zustimmung zur Regierung in Krisenzeiten noch stabil halten. Dies zeigt sich in der anhaltenden Akzeptanz der härteren Lockdowns, was laut OGM-Chef Wolfgang Bachmayer darauf hindeutet, dass die Bürger die Maßnahmen angesichts der sich verschlechternden Corona-Lage weitgehend hinnehmen.
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