
Am 11. März 2025 präsentierte der israelisch-österreichische Regisseur Yosi Wanunu sein Theateressay "Unwalling the wall", das an einem komplexen Thema rührt: dem israelisch-palästinensischen Konflikt. Bei dieser Aufführung des Theaterensembles toxic dreams wurde ein breites Spektrum historischer Ereignisse beleuchtet, beginnend mit britischen Interessen in der Region bis hin zu den aktuellen Auswirkungen militärischer Taktiken. Wie die Kleine Zeitung berichtete, zeigt das Stück eindringlich die Herausforderungen des Theaters in Kriegszeiten und lässt das Publikum an einer Vielzahl von philosophischen Überlegungen und militärischen Strategien teilhaben.
Im Zentrum von Wanunus Werk steht die kritische Analyse der israelischen Kriegsführung, insbesondere die Taktik des "Durch-Wände-Gehens", bei der Soldaten in zivile Wohnräume eindringen und teils tagelang untertauchen. Die damit verbundenen moralischen Fragestellungen zeigten sich deutlich in der Inszenierung, bei der Schauspieler durch die Reihen des Publikums streiften und mit einfachen Requisiten dem Gesagten visuelle Ausdruck verleihen sollten. Trotz der intensiven Themen und der Vielzahl an Zitaten, die aus Philosophie und Militärgeschichte stammen, stellte das Medium Art Minutes fest, dass die Präsentation gelegentlich zu sprunghaft und komplex wirkte, wodurch die Zuschauer Schwierigkeiten hatten, für die gesamte Länge der zweistündigen Aufführung fokussiert zu bleiben. Am Ende des Abends gestand Wanunu, dass der Erfolg des Stücks ungewiss bleibt, da die vielschichtigen Themen nicht für alle Zuschauer ansprechend sind.
Ein Blick in die Zukunft des Theaters
Der Abend bot nicht nur einen Rückblick auf die Geschichte des Konflikts, sondern regte auch zur Reflexion über die Rolle des Theaters in heutigen Krisenzeiten an. Wanunu, der 1997 nach Wien kam und das Ensemble toxic dreams gründete, hat sich über die Jahre einen Ruf für provokante politische Arbeiten erarbeitet. Seine Erkenntnisse und persönlichen Erfahrungen fließen in seine Werke ein und spiegeln die gegenwärtige Realität wider, in der Kunst oft ein Spiegel der Gesellschaft ist. Die oft als "billiges Theater" beschriebene Darbietung schuf nicht nur eine visuelle, sondern auch eine emotionale Verbindung zu den komplexen Themen und regen Diskussionen über die Zukunft von Theater und Kunst im Kontext gesellschaftlicher und politischer Konflikte an.
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