Ein brisantes Thema beschäftigt die Wiener Politik: die umstrittene Gedenktafel für Josef Stalin, die seit 1949 an der Schönbrunner Schlossstraße steht. Die Wiener Regierungsparteien SPÖ und NEOS haben einen Antrag im Gemeinderat eingereicht, um die Möglichkeit einer Entfernung dieser Tafel zu prüfen. In ihrer Stellungnahme betont die FPÖ, repräsentiert durch die EU-Abgeordnete Petra Steger, dass dieser Schritt längst überfällig sei. Steger kritisiert die bisherigen Entscheidungen der SPÖ als halbherzig und fordert ein klares Bekenntnis zur vollständigen Entfernung der Tafel, die einen bekannten Massenmörder würdigt. „Stalin gehört auf den Müllhaufen der Geschichte und nicht auf eine Gedenktafel in Wien/Meidling“, erklärt Steger emphatisch, wie APA-OTS berichtet.
Prüfung der Entfernung
Der Antrag fordert, die potenzielle Entfernung der Stalin-Gedenktafel zu untersuchen, wobei der geschichtliche Kontext immer wieder in den Mittelpunkt der Debatte rückt. Die Tafel, die an den vorübergehenden Aufenthalt Stalins in Wien 1913 erinnert, wird von der Stadt als denkmalpflegerisches Objekt betreut. Kritiker argumentieren, dass eine solche Ehrung der dunklen Geschichte der Stadt nicht angemessen ist. In der vergangenen Bezirksvertretungssitzung sprach sich die SPÖ jedoch gegen die Entfernung aus, was den Vorstoß gegen die Tafel unglaubwürdig erscheinen lässt, wie Steger anmerkt. Auch die FPÖ zeigt sich skeptisch und fordert die sofortige Entfernung. Der Klubobmann der FPÖ, Maximilian Krauss, betont: „Diese Gedenktafel an einen Massenmörder muss trotz viel zitierter 'historischer Kontextualisierung' umgehend entfernt werden“, wie die Webseite von Vienna.at berichtet.
Die Diskussion um die Gedenktafel verdeutlicht, wie schwierig es ist, mit historischen Erinnerungsstücken umzugehen, die nicht nur stolz sind, sondern auch leidvolle Aspekte der Geschichte berühren. Es bleibt abzuwarten, welche konkreten Maßnahmen die Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler im Rahmen dieser Debatte prüfen wird. Der Druck auf die politischen Entscheidungsträger wächst, denn die Wünsche des Publikums nach einer klaren Positionierung sind laut und deutlich zu hören.
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