Die Hochschule für angewandte Kunst in Wien steht vor einem unerwarteten Umbruch: Rektorin Petra Schaper Rinkel hat angekündigt, ihr Amt „einvernehmlich“ mit Wirkung zum 15. Jänner niederzulegen. Der Rücktritt erfolgt nur wenige Monate nach ihrem Amtsantritt im Oktober 2023 und folgt auf anhaltende Kritik an ihrem Führungsstil und der strategischen Ausrichtung der Universität. Anlass für die Entscheidung waren "unterschiedliche Perspektiven hinsichtlich der strategischen Ausrichtung", wie es in einer Pressemitteilung heißt und wie auch die OÖN berichtet.
Während ihrer kurzen Amtszeit sah sich Schaper Rinkel vor einigen Herausforderungen. Besonders umstritten war die Entscheidung, die Professur für Film und Medien an der Angewandten nicht nachzubesetzen, was unter anderem zu Vorwürfen von „Kahlschlag quer durch die Organisation“ führte. Ehemalige Kolleginnen und Kollegen äußerten sich besorgt über ein „Regime der Angst“ und kritisierten das schlechte Management und die Abschaffung des psychosozialen Dienstes an der Universität. Katharina Gsöllpointner, eine Medien- und Kunsttheoretikerin, nannte die Umstände „moralisch und menschlich sehr fragwürdig“ und sprach von Angst um Arbeitsplätze.
Kritik und Rücktritt
Im Vorfeld ihres Rücktritts verteidigte Schaper Rinkel ihre Maßnahmen und erklärte, dass die durchgeführten Änderungen Teil eines notwendigen Umstellungsprozesses seien. „Raum für das Neue zu schaffen bedeutet Veränderung, und das ist für uns alle damit verbunden“, zitiert sie ORF Wien. Trotz ihrer Ambitionen für die Universität und einem bereits formulierten „umfassenden Entwicklungsplan“ wurde offensichtlich, dass ihre Visionen nicht mit vielen Mitarbeitern übereinstimmten. Interimsweise wird Vizerektorin Maria Zettler die Geschäfte bis zur Ernennung einer Nachfolgerin übernehmen.
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