In der Welt des Restaurantbesuchs erwartet man in besonders angesagten Lokalen oft hohe Preise - sowohl für die Speisen als auch für das Ambiente. Doch was manche Feinschmecker überraschen könnte, ist die Tatsache, dass bereits für eine Reservierung tief in die Tasche gegriffen werden muss. Ein Beispiel hierfür ist das Wiener Traditionslokal „Figlmüller“, dessen Betreiber, Hans Figlmüller, staunte, als er die Preise sah, die über die Plattform Appointment Trader aufgerufen wurden.
Auf dieser Online-Plattform kann man Restaurantreservierungen kaufen und verkaufen - zu teilweise exorbitanten Preisen. Ein Test ergab, dass ein Restaurant-Tisch im „Figlmüller“ satte 138 Euro kosten kann. Und das war noch nicht alles: Die Plattform setzt sogar 30 Bots ein, um eine Reservierung zu sichern. Die Preise für verschiedene Tische variieren ebenfalls stark, wobei manche Reservierungen bis zu 230 Euro oder mehr kosten können.
Appointment Trader, von Jonas Frey im Jahr 2021 gegründet, konnte bereits Reservierungen für über 375.000 Restaurants weltweit abwickeln und erzielte einen Umsatz von fast sechs Millionen US-Dollar im Jahr 2023. Die Funktionsweise des Unternehmens sowie anderer ähnlicher Plattformen stößt jedoch nicht überall auf Begeisterung.
Insbesondere in New York planen Gesetzgeber, Drittanbietern das Anbieten von Reservierungen ohne Erlaubnis der Restaurants zu untersagen. Kritiker argumentieren, dass solche Praktiken die Kosten für die Restaurants in die Höhe treiben und für Chaos sorgen. Trotzdem verteidigen die Betreiber die Plattformen, indem sie behaupten, sie würden lediglich eine Nachfrage bedienen, die andernfalls auf dem Schwarzmarkt befriedigt werden würde.
