Der ehemalige syrische Präsident Bashar al-Assad ist nach Russland geflüchtet, nachdem er mit seiner Familie dort Asyl erhalten hat. Laut Angaben von russischen Nachrichtenagenturen, die sich auf einen Kreml-Informanten beziehen, wurde die Ankunft Assads in Moskau für den vergangenen Sonntag bestätigt. Der stellvertretende russische Außenminister Sergei Rjabkow erklärte in einem Interview mit NBC News, dass Russland Assad auf dem "sichersten Weg" transportiert habe und die Übergabe unter den gegebenen Umständen notwendig war. Rjabkow betonte zudem, dass Russland nicht für die Auslieferung Assads verantwortlich sei, da es nicht Partei des Internationalen Strafgerichtshofs ist, wie oe24.at berichtete.
Die Flucht Assads fiel zeitlich mit einem überraschenden Vorstoß von Rebellen in Damaskus zusammen, der das Ende von fast sechs Jahrzehnten der Assad-Diktatur markierte. Top-Rebellengeneral Abu Mohammed al-Golani verkündete vor jubelnden Menschenmengen in der Hauptstadt den Sturz Assads. Dies könnte eine Wendung im über 13 Jahre andauernden Bürgerkrieg darstellen, der Hunderttausende das Leben gekostet und Millionen zur Flucht gezwungen hat. Die russische Regierung hat nach Aussagen von Diplomaten in Wien zugesichert, dass Assad und seine Familie Asyl aus humanitären Gründen erhalten haben. Gleichzeitig wurde vermeldet, dass ein Abkommen mit syrischen Oppositionsführern geschlossen wurde, um die Sicherheit der russischen Militärbasen in Syrien zu garantieren, während die genaue Dauer dieser Sicherheitsgarantie unklar bleibt, wie Yahoo News berichtete.
Wichtige Entwicklungen
Der Fall von Assads Regierung stellt einen erheblichen Rückschlag für den Einfluss Russlands und Irans in der Region dar und könnte zu einer Massenrückkehr von Millionen syrischer Flüchtlinge führen, die entlang der Grenzen in Ländern wie der Türkei, Libanon und Jordanien untergebracht sind. Während das Land sich in einem neuen politischen Kapitel befindet, steht es vor der Herausforderung, Stabilität zu gewährleisten und den Wiederaufbau zu organisieren, was bedeutende finanzielle Unterstützung erfordern wird.
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