
Am 7. März 2025 stehen in Wien die Zeichen erneut auf Protest, während der umstrittene Akademikerball der FPÖ bevorsteht. Die Demonstration, die zahlreiche Organisationen anzieht, hat in diesem Jahr einen klaren Fokus: den Kampf gegen Sexismus. Wie Axel Magnus von der "Offensive gegen Rechts" erklärt, wird der Ball am Vorabend des Internationalen Frauentags als Plattform genutzt, um auf die rückständigen Geschlechterrollen der völkischen Burschenschaften hinzuweisen. „Wir wollen diese Art von Veranstaltung nicht in den Prunkräumen der Hofburg sehen“, betont Magnus. Bei der Protestaktion, die um 19.00 Uhr auf dem Michaelerplatz beginnt, werden Gruppen wie das "Antifaschistische Bündnis Ballhausplatz", die Jüdischen österreichischen HochschülerInnen (JöH) und "Omas gegen Rechts" auch gegen die als rechtsextrem kritisierte Veranstaltung demonstrieren, wie die Webseite österreich.at berichtete.
Umfassende Verkehrsbehinderungen sind in der Inneren Stadt zu erwarten, da die Polizei annimmt, dass die Route der Demonstranten, die vom Schottenring über die Wipplingerstraße bis zum Stephansplatz führt, Verkehrsstopps verursachen wird. Seit dem frühen Abend sind Teile der Ringstraße bereits gesperrt, und es werden zusätzliche kurzfristige Sperren erwartet, um dem Aufeinandertreffen von Demonstranten und Ballteilnehmern zu begegnen. Die Grünen äußerten scharfe Kritik an der Wahl der Hofburg als Veranstaltungsort des Balls, den sie als „fatales Zeichen“ für die Menschenrechtsstadt Wien werten. Niki Kunrath sagte, es sei beschämend, dass die FPÖ eine solche Veranstaltung weiterhin im Herzen Wiens ausrichten kann. Auch die JöH forderte in einem offenen Brief die Absage des Balls und bezeichnete es als schockierend, dass deutschnationale Burschenschaften in den prestigeträchtigsten Räumen der Republik tanzen, so berichtete ORF Wien.
Der Akademikerball hat in der Vergangenheit immer wieder heftige Proteste ausgelöst, und während sich die Situation in den letzten Jahren etwas beruhigt hat, bleibt der Unmut gegen die Organisation und die Gäste ungebrochen. Zahlreiche hochrangige FPÖ-Vertreter, darunter der Nationalratspräsident Walter Rosenkranz, sind wieder auf der Gästeliste. In der Vergangenheit sorgten auch EU-Rechtsradikale wie Marine Le Pen für Aufsehen, was die Proteste zusätzlich anheizte.
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