In der Wiener Hofburg wurde der umstrittene Akademikerball veranstaltet, der erneut im Fokus von Protesten stand. Zu den prominenten Gästen gehörten Walter Rosenkranz, der Nationalratspräsident der FPÖ, und weitere hochrangige Mitglieder der Partei. Trotz des pompösen Ereignisses, das von Kritikern als Vernetzungstreffen der Rechten bezeichnet wird, hielt sich die Teilnehmerzahl in diesem Jahr in Grenzen, wie kosmo.at berichtete.
Proteste gegen den Ball fanden unter dem Motto „Feuer und Flamme dem Patriarchat: Kampf dem Sexismus in Hofburg und Staat“ statt. Hunderte Demonstranten zogen in einem Marsch vom Hauptuniversitätsplatz zum Stephansplatz. An den Protesten nahmen zahlreiche Gegendemonstranten teil, und die Polizei setzte ein Großaufgebot ein. Mehrere Festnahmen wurden aufgrund von Verstößen gegen das Vermummungsverbot verzeichnet. Axel Magnus von der „Offensive gegen Rechts“ stellte klar, dass der Schwerpunkt der Proteste auf der Bekämpfung von Sexismus innerhalb der völkischen Burschenschaften lag, einer Tradition, die bereits seit 1952 besteht und seit 2012 von der FPÖ organisiert wird. Diese Entwicklungen unterstreichen das Angespanntsein der politischen Atmosphäre rund um die Veranstaltung, besonders wenn man bedenkt, dass das Event auch diesmal von rechten Politikern wie Tirols Landesparteiobmann Markus Abwerzger und diversen weiteren FPÖ-Granden besucht wurde, während FPÖ-Chef Herbert Kickl abermals fernblieb, wie oe24.at anmerkte.
Auch während des Balls kam es zu Spannungen. Ein Platzverbot im Bereich des Heldenplatzes führte zu Verkehrsbehinderungen und Polizeisperrungen, und es gab verschiedene Standkundgebungen, darunter vom „Antifaschistischen Bündnis“. Kritiker wie Niki Kunrath von den Wiener Grünen bezeichneten das Event als beschämend für Wien. Die Festnahme mehrerer Personen zeugt von der angespannte Situation und dem Widerstand, dem die Veranstaltung gegenübersteht.
Details zur Meldung
