Wien

Pferdefreundliche Reitschulen: Broschüre der Tierschutzombudsstelle Wien enthüllt den richtigen Umgang mit Tieren

Wie die Held*innen aus den beliebten Pferdebuchreihen über Felder galoppieren und Abenteuer mit den Tieren am Reiterhof erleben – davon träumen viele Kinder. Das Angebot an Freizeit- und Ferienaktivitäten mit Pferden ist dementsprechend groß. Doch Haltung und Umgang mit den Tieren sind oftmals kritisch, die gesetzlichen Vorgaben schwach. Der Ratgeber „Schau aufs Pferd!“ der Tierschutzombudsstelle Wien hilft reitinteressierten Kindern und Erwachsenen nun, selbst zu überprüfen, wie pferdefreundlich ein Reitbetrieb ist.

Viele Menschen wissen bereits über die grundlegenden Anforderungen an die Haltung von Hunden und Katzen Bescheid. Bei Pferden können jedoch nur wenige Menschen beurteilen, ob ein Reitstall oder Reitunterricht aus Tierschutzsicht akzeptabel sind oder nicht, so Eva Persy, Wiener Tierschutzombudsfrau. Die gesetzlichen Vorgaben seien hierfür leider kein Garant, und sie fordert eine Überarbeitung und Ergänzung dieser Vorgaben. Beispielsweise ist es immer noch erlaubt, Pferde ausschließlich in der Box ohne soziale Kontakte zu Artgenossen auf der Koppel zu halten. Es fehlen auch Verbote für den Einsatz bestimmter Hilfsmittel und Trainingsmethoden im Pferdesport, die für die Tiere mit Leiden, Schmerzen und Schäden verbunden sind.

Die neue Broschüre „Schau aufs Pferd!“ der Tierschutzombudsstelle bietet auf 24 Seiten Informationen über eine pferdegemäße Haltung und einen tierschutzgerechten Umgang mit Schulpferden. Sie richtet sich an reitinteressierte Kinder und Erwachsene und enthält eine Checkliste am Ende der Broschüre, mit der das Reitangebot Schritt für Schritt auf seine Tierfreundlichkeit hin bewertet werden kann. Der Ratgeber ist sowohl online als auch als gedruckte Broschüre bei der Tierschutzombudsstelle erhältlich.

In Reitbetrieben sind häufig Missstände zu beobachten, wie mangelnder freier Auslauf, unpassende Ausrüstungsgegenstände, fehlende Pausen und zeitliche Obergrenzen beim Einsatz der Pferde im Schulbetrieb sowie der Gebrauch aversiver Trainingsmethoden. Für ein gelungenes Reiterlebnis ist neben der tierfreundlichen Haltung der vertrauensvolle Umgang mit dem Tier entscheidend.

Die Tabelle unten zeigt einige der Missstände, die in Reitbetrieben häufig beobachtet werden:

| Missstände |
|———————–|
| Mangelnder freier Auslauf |
| Unpassende Ausrüstung |
| Fehlende Pausen und zeitliche Obergrenzen |
| Aversive Trainingsmethoden |

Die Tierschutzombudsstelle Wien fordert eine Verbesserung der gesetzlichen Vorgaben, um eine pferdefreundliche Haltung und einen tierschutzgerechten Umgang mit Schulpferden sicherzustellen. Denn nur so kann eine harmonische Pferd-Mensch-Beziehung aufgebaut werden, bei der das Wohlbefinden, die Freude und der Spaß bei Mensch und Pferd im Vordergrund stehen.



Quelle: Stadt Wien

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