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Österreich startet Leuchtturmprojekt: Digitaler Produktpass für nachhaltige Zukunft!

Ende Februar 2025 startet in Wien das österreichische Leuchtturmprojekt zum Digitalen Produktpass (DPP) mit dem Namen PASSAT. Dieses Vorhaben umfasst die Zusammenarbeit von 21 Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Netzwerken, darunter die Plattform Industrie 4.0. Ziel des Projekts ist die Implementierung des DPP in Österreich, um Unternehmen bei der Transformation zur Kreislaufwirtschaft und nachhaltiger Produktion zu unterstützen. Der Fokus liegt dabei auf zwei Referenzsektoren: Textilien und Elektronik.

Die frühzeitige Auseinandersetzung mit dem Thema DPP wird als entscheidend eingestuft. Um die Industrie umfassend vorzubereiten, sind Maßnahmen wie Schulungen, Trainings und Netzwerkbildung Teil des Projekts. Die Ergebnisse sollen auch auf die Skiindustrie übertragbar sein und Anwendungsfälle wie Produktidentifikation in Textilien und Data-Space-Ansätze zur Materialwiederverwendung beim Recycling beinhalten. Der DPP ist außerdem Teil der neuen Ökodesign-Verordnung (ESPR), die darauf abzielt, wichtige Produktdaten zur Abfallreduktion zu erheben und die Lebensdauer von Produkten zu verlängern.

Unterstützung für KMUs und Projektpartner

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) erhalten Unterstützung bei der Umsetzung des DPP. Die Projektleitung liegt beim AIT Austrian Institute of Technology, wobei 19 österreichische und zwei deutsche Partner involviert sind. Zu den Partnern gehören unter anderem Fraunhofer Austria Research GmbH und die Universität für Weiterbildung Krems. Das Projekt wird auch durch das österreichische Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie sowie das deutsche Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.

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Die Plattform Industrie 4.0 Österreich, die 2015 gegründet wurde, verfolgt das Ziel, die dynamische Entwicklung des Produktionssektors zu fördern und Innovation sowie Qualifikation voranzutreiben. Die Integration des DPP in die "Sustainable Products Initiative (SPI)" der EU gilt als wichtiges Element, um die Kreislaufwirtschaft in Europa zu unterstützen.

Europäischer Kontext und zukünftige Entwicklungen

Der Digitale Produktpass wird im Kontext des EU Green Deal als zentrales Instrument zur Förderung der Kreislaufwirtschaft betrachtet. Eine voraussichtliche Einführung des DPP im Jahr 2027 wird angestrebt, die für in Europa gehandelte Produkte, einschließlich importierter Waren, verbindlich sein soll. Ausnahmen sollen für Nahrungs- und Futtermittel sowie medizinische Produkte gelten. Ziel ist es, die Verfügbarkeit von Informationen über die Kreislauffähigkeit von Produkten zu verbessern und die Transparenz entlang der Lieferkette zu erhöhen.

Der DPP umfasst einen Datensatz, der Informationen zu Komponenten, Materialien, chemischen Substanzen, Reparierbarkeit und Entsorgung bereitstellt. Diese Informationen sollen über Technologien wie QR-Codes und Blockchain abrufbar sein. Die Vorteile des DPP reichen von einer Verbesserung des Lieferkettenmanagements bis hin zur Unterstützung nachhaltiger Geschäftsmodelle und der Förderung innovativer Ansätze. Durch den DPP können neue Märkte für reparierte oder recycelte Produkte entstehen und die Transformation zu einer zirkulären Wirtschaft vorangetrieben werden.

Zusammenfassend ist der Digitale Produktpass ein zentrales Werkzeug für die Verwirklichung einer Kreislaufwirtschaft in Europa, das Transparenz, Effizienz und Innovation fördert. Die Notwendigkeit der Kreislaufwirtschaft ist aufgrund kritischer Rohstoffe und unsicherer Rohstoffversorgung wichtiger denn je.


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ots.at

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