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Neue Studie enthüllt schockierende Fakten über Zwangsverheiratung in Österreich

Ein Blick hinter die Kulissen: Ergebnisse und Empfehlungen des Projekts FORMA zur Zwangsverheiratung in Österreich.

Zwangsverheiratung ist eine gravierende Menschenrechtsverletzung, die weltweit Millionen von Menschen betrifft, darunter auch Kinder. Auch in Österreich ist dieses Phänomen präsent, sowohl in im Inland geschlossenen Ehen als auch bei bereits im Ausland geschlossenen. Bisher war das Ausmaß dieser Verletzung weitgehend unbekannt, da Daten zur Zwangsverheiratung in Österreich begrenzt waren. Das Projekt FORMA hat nun einen Lagebericht erstellt, um diese Situation genauer zu beleuchten und Maßnahmen zur Sicherheit und Migration vorzuschlagen.

Für die Studie arbeitete das multidisziplinäre Forschungsteam mit Vertreterinnen verschiedener Organisationen zusammen, darunter dem Ludwig Boltzmann Institut für Grund- und Menschenrechte, der Universität Wien, dem Verein Orient Express und der Rechtsberatung der Caritas der Erzdiözese Wien. Um Daten zu sammeln, führte das Team qualitative Interviews mit Expertinnen und Betroffenen durch, analysierte Gerichtsentscheidungen und Auswertungen von Frauenberatungsstellen.

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass 70 Prozent der untersuchten Fälle von Orient Express betroffene oder bedrohte Personen von Zwangsverheiratung waren. In 90 Prozent der Fälle kam es zu physischer Gewalt und in allen Fällen zu psychischer Gewalt. Ein Fall einer 17-jährigen Betroffenen verdeutlicht die Dramatik solcher Situationen, in denen junge Menschen massive Gewalt erleben und sich in Schutzeinrichtungen flüchten müssen.

Als Präventivmaßnahmen schlägt das Projektteam mehr Aufklärung und Bewusstseinsarbeit vor. Eine systematische Datenerhebung und eine bessere Zusammenarbeit zwischen Opferschutzeinrichtungen und Schulen sind ebenfalls wichtige Empfehlungen. Das Mindestalter für Eheschließungen sollte auf 18 Jahre angehoben werden, und Beratungsangebote für Ehekandidat*innen ausgebaut werden. Eine verbesserte Identifikation von Betroffenen und ein Ausbau niederschwelliger Anlaufstellen mit mehrsprachiger psychosozialer Beratung sind ebenfalls erforderlich, um Opfern von Zwangsverheiratung effektiv zu helfen.

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Das Forschungsteam hofft, dass ihre Arbeit dazu beiträgt, Zwangsehen in Österreich zu bekämpfen und Entscheidungsträger*innen evidenzbasierte Maßnahmen zur Unterstützung von Betroffenen zu ermöglichen. Der vollständige Endbericht wird Anfang Juli veröffentlicht.

In einem Artikel von www.ots.at ist zu sehen, dass die Studie des Projekts FORMA wichtige Erkenntnisse über die Situation von Zwangsverheiratung in Österreich geliefert hat.

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