Auf einem Konzert in München entfachte der Künstler Yu einen Sturm der Empörung – und des Applauses. Unter den wachsamen Augen einer begeisterten Menschenmenge nahm er auf der Bühne einen Pappaufsteller des umstrittenen Politikers Björn Höcke ins Visier. Kein gewöhnlicher Auftritt, sondern eine explosive Mischung aus politischem Protest und Performance-Kunst, die die Zuschauer von den Sitzen riss. Yu spielt nicht nur Musik, er betreibt, wie er selbst sagt, eine "Operation an Nazis". Dies geschieht, indem er mit einem Stift das Gesicht der Aufstellerfigur durchbohrt, begleitet von den Sprechchören des Publikums, das laute "Alerta! Alerta! Antifaschista!" ruft. Es war ein ihm wohlbekanntes Bild, wo Yu auch in der Vergangenheit seine Verachtung für Rechtsextremismus offen zur Schau stellte. Apollo News berichtete.
Es folgte eine erschreckende, wenn auch auffallend kreative Darbietung: Mit der Energie eines Wirbelsturms zerlegte der Musiker den Aufsteller weiter, indem er Kopf und Torso kurzerhand abriss, während im Hintergrund seine Band spielte und die Menge jubelte. Die Performance setzte sich fort, als er während seines Songs „Fick dich“, dessen Text drastische Forderungen gegenüber Rassisten, Homophoben und Sexisten enthält, weiter gegen den Torso des Aufstellers schlug.
Ein Spektakel mit starker Botschaft
Der inszenierte Eklat fand am 14. Dezember statt, während einer von insgesamt zehn Auftritten Yus in bedeutenden Städten wie Berlin, Dresden, Wien und Zürich. Doch die wohl stärkste Botschaft kam, als Yu einige Tage zuvor, am 7. Dezember in Hamburg, erneut den Pappaufsteller malträtierte und sang: „Ich empfehle dir: Geh mit einer Gabel in die Steckdose“. Auch an diesem Abend setzte Yu ein deutliches Zeichen gegen rechtsextreme Ideologien, indem er die Überreste der Aufstellerfigur der jubelnden Menge präsentierte. Diese Taten und Aussagen stießen sowohl auf heftige Kritik als auch auf volle Zustimmung in der Öffentlichkeit. Die soziale Medienplattform Facebook reagierte mit einem fehlerhaften Link, der die Dramatik der Ereignisse weiter anhäufte.
Yus Aktionen werfen Fragen auf: Wo zieht man die Grenze zwischen Kunst und Aufruf zur Gewalt? Seine Konzerte bieten eine Plattform für politischen Aktivismus und kreieren eine Energie, die weit über den eigentlichen Musikgenuss hinausgeht. Nun bleibt abzuwarten, wie die Reaktionen auf die nächsten Auftritte ausfallen und ob der aufgebrachte Diskurs um seine Kunst eine gesellschaftliche Veränderung anstoßen kann.
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