
Ein drastischer Anstieg von Geschwindigkeitsübertretungen auf den steirischen Autobahnen zeigt sich in den Zahlen der IG-L Verordnung: Über 20.000 Strafen verursachte sie jährlich, das sind durchschnittlich 60 pro Tag. Die seit längerer Zeit aktiven Tempolimits wurden zuletzt infolge steigender Stickstoffoxid-Werte verschärft. Schwerpunkt der Kritik kommt von Umweltmedizinern wie Hans Peter Hutter, der die Gesundheitsrisiken durch höhere Geschwindigkeiten klar beschreibt. Die Abschaffung dieser Limits wird als gesundheitlich bedenklich angesehen, trotz der verringerten Abgasbelastungen, wie orf.at berichtet.
Unterschiedliche Strafen und umstrittene Maßnahmen
In Wien zeigt sich ein bemerkenswerter Unterschied bei Geschwindigkeitsübertretungen: Während das Fahren mit 61 km/h in der Stadt nur 55 Euro kostet, beläuft sich die Strafe für dieselbe Geschwindigkeit in einem IG-L-Bereich auf erhebliche 150 Euro. Der Umweltfreund Werner D. äußerte sein Unverständnis über diese unterschiedlichen Strafen und erlebte selbst, dass seine Strafe von ursprünglich 220 Euro auf 100 Euro reduziert wurde. Dies zeigt, dass Umweltschutz eine höhere Gewichtung hat als alleinige Verkehrssicherheit, wie oeamtc.at erläutert.
Ein weiteres Beispiel illustriert die strengen Maßnahmen: Norbert H. wurde auf der Südautobahn mit 161 km/h aus dem Verkehr gezogen und erhielt zwei Strafverfügungen – eine für das Überschreiten des IG-L-Limits und die andere für das allgemeine Geschwindigkeitslimit. Die rechtliche Lage könnte hier jedoch zu einer Inkonsequenz führen, denn doppelte Bestrafungen für ein einziges Verkehrsdelikt stehen im Widerspruch zur Judikatur des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte.
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