In Linz wurde ein 56-jähriger Mann zu neun Monaten bedingter Haft verurteilt, nachdem er am 30. Juli mit seinem Auto in eine Gruppe von Klimaaktivisten gefahren war. Der Vorfall ereignete sich während einer Protestaktion auf der Wiener Straße, bei der Aktivisten von „Extinction Rebellion“ und „Letzte Generation“ den Frühverkehr blockierten. Die Richterin qualifizierte die Handlung als versuchte schwere Körperverletzung und räumte ein, dass der Angeklagte, der teilweise geständig war und sich bei den Verletzten entschuldigte, mit einer „Kurzschlussreaktion“ gehandelt hatte. Er zeigte sich reumütig, und den beiden Opfern wurden jeweils 200 Euro Teilschmerzensgeld zugesprochen, wie meinbezirk.at berichtete.
Parallel zu diesem Urteil hat ein Verwaltungsgericht in Wien einer Maßnahmenbeschwerde eines Klimaaktivisten stattgegeben, der im Februar 2022 während einer Protestaktion von der Polizei schwer verletzt wurde. Bei dieser Aktion, organisiert von „LobauBleibt“, kam es zu einem brutalen Zwischenfall, bei dem einem Aktivisten die Rippe gebrochen wurde, als er sich bereits in Polizeigewahrsam befand. Die Berichterstattung über diesen Vorfall, bei dem auch unverhältnismäßige Gewalt seitens der Polizei angeprangert wurde, hat die Diskussion über Polizeigewalt gegen Klimaaktivisten neu entfacht. Die Aktivisten fordern jetzt eine unabhängige Beschwerdestelle für solche Übergriffe. Der betroffene Aktivist, Josef Etzelsdorfer, schilderte dramatisch, dass ihm trotz seiner schweren Verletzung keine adäquate medizinische Behandlung zukam, was die Besorgnis über Polizeigewalt verstärkt, wie rotehilfe.wien dokumentierte.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung
