Die Secession in Wien präsentiert derzeit mehrere fesselnde Ausstellungen, die sich mit aktuellen gesellschaftlichen Themen auseinandersetzen. In der Hauptausstellung "Zeit im Bild" von Rochelle Feinstein wird durch lebendige Drucke und Gemälde ein archaisches Bild der heutigen Welt entworfen. Feinsteins Werke, die seit über vier Jahrzehnten entstehen, rezipieren die moderne Gesellschaft und zeigen unter anderem das Zweiparteiensystem der USA in einem kaleidoskopartigen Farbschauspiel. Ihre Kunst kombiniert Gegenstände der Popkultur mit kritischer Reflexion, wie etwa in ihrer Serie "Red Dawn", die an einen dystopischen Actionfilm erinnert. Die Kunstausstellung ist bis zum 23. Februar 2025 geöffnet, wie die Secession berichtet.
Zwischen Macht und Erinnerung
Ali Cherri, ein ursprünglich aus Beirut stammender Künstler, bringt in der unteren Galerie mit "How I Am Monument" eine kritische Auseinandersetzung mit beschädigten Denkmälern in den Fokus. Seine hölzernen Miniaturnachbildungen erinnern an Monumente, die im Zuge sozialer Unruhen wie dem Arabischen Frühling oder der Black-Lives-Matter-Bewegung beschädigt wurden. Besonders hervorzuheben ist das Wiener Karl-Lueger-Denkmal, dessen Sockel in der Ausstellung vertreten ist, während die Figuren fehlen, was Raum für eine neue Perspektive eröffnet. Tragisch wird die Aktualität dieser Thematik durch die jüngsten Ereignisse im Libanon, bei denen Cherris Eltern während eines israelischen Angriffs ums Leben kamen, wie von der Kleine Zeitung mitgeteilt wurde.
Die Grafikarbeiten von Beatriz Santiago Muñoz in der oberen Galerie überraschen mit einer humorvollen Herangehensweise an das Thema Unsinn und Absurdität. Mit ihren pseudodokumentarischen Filmen spiegelt Muñoz die Kultur der "jitanjáforas" wider, erfundene Wörter, die die Leichtigkeit und den Charme der karibischen Traditionen präsentieren. So wird eine Predigt des heiligen Antonius von Padua an Fische zum Ausdruck, was das Publikum zu einer spielerischen Reflexion anregt. Diese multifaceted Ausstellungen laden Besucher dazu ein, die aktuellen sozialen Herausforderungen kreativ zu hinterfragen und neu zu interpretieren.
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