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Kunst im Kirchenraum: Fastenzeit-Ausstellung regt zum Nachdenken an

In der Linzer Ursulinenkirche öffnet am Aschermittwoch, dem 5. März, eine außergewöhnliche Kunstausstellung unter dem Titel "Memento Mori" ihre Pforten. Diese ortsspezifische Präsentation, die bis zum 18. April zu sehen sein wird, vereint die Arbeiten der renommierten Künstler Nicole Six, Paul Petritsch und Werner Reiterer. Organisiert von der Ursulinenkirche, dem Forum St. Severin und dem Fachbereich Kunst und Kultur der Diözese Linz, zielt die Ausstellung darauf ab, existenzielle Fragen zu erheben und die Besucher zum Nachdenken über den Kreislauf des Lebens und die Vergänglichkeit anzuregen. Kuratorin Martina Gelsinger beschreibt die Intention mit den Worten, die Kunst solle "zum Nachdenken einladen".

Zu den Höhepunkten der Ausstellung gehört die Filminstallation "Das menschliche und das tierische Wesen" von Six und Petritsch, die nach 16 Jahren zurückkehrt. Diese Installation, die Tiere wie Ziegen und Esel im Kirchenraum zeigt, fordert die Grenzen zwischen Mensch und Tier heraus und thematisiert die Koexistenz aller Lebewesen. In der Krypta ist Werner Reiterers Wandzeichnung "Terra" zu sehen, die symbolisch als "Grabplatte" für die Erde fungiert. Hier wird das Geburts- und Sterbedatum unseres Planeten vermerkt - auf der Grundlage astrophysikalischer Berechnungen, die uns zeigen, dass die Erde 4,54 Milliarden Jahre alt ist und in etwa 6 Milliarden Jahren von der Sonne verschlungen wird, wie Reiterer erklärt.

Kunst und Dialog im sakralen Raum

Die Ursulinenkirche versteht sich nicht als Museum, sondern als lebendigen Ort des Dialogs zwischen Theologie, Ästhetik und Gesellschaft. Angelika Stummer, verantwortliche Leiterin der Kirche, betont die Bedeutung dieser Projekte und lädt die Besucher ein, sich mit den Werken auseinanderzusetzen und in den Austausch über zentrale menschliche Themen wie Leben, Tod und Schöpfung einzutreten. Die Eröffnung der Ausstellung erfolgt am Abend nach der Aschermittwochsliturgie mit den Künstlern, gefolgt von regelmäßigen Führungen und Kunstgesprächen, die in der einzigartigen Atmosphäre der barocken Kirche stattfinden.

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Parallel dazu fand im Sommer 2025 eine umfassende Renovierung und Modernisierung der Akademie der bildenden Künste Wien statt, die nun wieder in ihr historisches Gebäude zurückgekehrt ist. Hier zeigt das Raqs Media Collective eine Ausstellung mit dem Titel "Hungry for Time", die die Kunstsammlungen der Akademie aus einer neuen Perspektive betrachtet und den aktuellen Diskurs über Dekolonialisierung in den Kunst- und Kulturwissenschaften aufgreift. Künstler wie Nicole Six und Paul Petritsch sind ebenfalls Teil dieser Veranstaltung, die eine frische Sicht auf historische Kunst eröffnen soll. Diese Verbindung zwischen den beiden Ausstellungen verdeutlicht den Einfluss und die Relevanz zeitgenössischer Kunst in unseren gesellschaftlichen Diskursen.

Kathpress und Six-Petritsch haben über diese bedeutenden kulturellen Veranstaltungen berichtet.

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Beste Referenz
kathpress.at
Weitere Quellen
six-petritsch.com

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