Der Berliner Kultursenat plant drastische Einschnitte im Kulturetat von 130 Millionen Euro für das kommende Jahr, was zu einem unverhofften kulturellen Niedergang in der deutschen Hauptstadt führen könnte. Diese Entscheidung wurde von Monika Grütters, der ehemaligen Kulturstaatsministerin, als „herzlos und geistlos“ kritisiert und stellt eine alarmierende Entwicklung dar. In einem Aufruf an die Politik beschreibt die Burgschauspielerin Caroline Peters Berlin als eine Stadt auf dem Weg zu einem "preußischen Truppenübungsplatz ohne jeglichen Appeal". Diese Kellertöne verstärken die Besorgnis um die Zukunft der Kultur in Berlin, und das im Gegensatz zu Wien, wo die Förderung der Kunst floriert. In Wien wurden gerade 23 Prozent mehr für die Kultur im Doppelhaushalt 2024/25 bereitgestellt, einschließlich speziellen Programmen und neuen Spielstätten, die frischen Wind bringen.
Die Berliner Sparmaßnahmen rufen nicht nur Widerstand hervor, sondern haben auch zu einer öffentlichen Trauerkundgebung geführt, bei der Menschen mit Grabkerzen durch die Stadt zogen, um den "Tod" der Berliner Kultur zu betrauern. Die Hauptverantwortlichen für diesen vermeintlichen Kulturmord sind der regierende Bürgermeister Kai Wegner und sein Kultursenator Joe Chialo von der CDU, die die Budgetkürzungen rechtfertigen müssen, während die rot-rot-grüne Vorgängerkoalition für ihre finanziellen Probleme angegriffen wird. Angesichts der Tatsache, dass Berlin nach wie vor einen Kulturetat von fast einer Milliarde Euro aufrechterhält, bleibt die Frage im Raum: Wie wird sich diese Krise auf die kulturelle Vielfalt der Stadt auswirken? In Wien hingegen wurde kürzlich die Neue Staatsoper eröffnet und man plant den Bau eines neuen Musicaltheaters am Prater, welches als eine der bedeutendsten Spielstätten Österreichs gilt. Über €137 Millionen fließen in die Theater, und regelmäßig werden Bewohnern der Stadt Möglichkeiten geboten, die kulturellen Einrichtungen kostenlos zu besuchen, was das kulturelle Leben neu belebt. Wie WELT berichtete, scheinen die Strategien in Wien, mit öffentlicher und privater Förderung Kunst neu zu denken, vielversprechender als die aktuellen Berliner Bemühungen, Kultur zu schrumpfen und Eigenverantwortung zu fordern. Auch t-online hebt hervor, dass Berlin auf einem kulturellen Fundament steht, das durch nationale Projekte und Förderungen weitgehend unterstützt wird, während lokale Kürzungen das Potential haben, auf lange Sicht das kulturelle Erleben der Stadt einzuschränken. Derzeit setzen zahlreiche Theater in Berlin aus, und die Kritiken könnten weniger zahlreich werden, was die Sichtbarkeit der Kunstszene stark beeinträchtigen dürfte.
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