
Im Jahr 2023 nahm die „Wiener Zeitung“ ihren Betrieb als gedruckte Tageszeitung auf, die nach 320 Jahren im Printformat ihr Ende fand. Laut der Wiener Zeitung wurde am 30. Juni 2023 die letzte Ausgabe des Blattes in gedruckter Form veröffentlicht. Hauptgrund hierfür war ein Gesetz, das im Nationalrat beschlossen wurde, das mit der Streichung der Pflichtveröffentlichungen für die Zeitung eine finanzielle Grundlage weggenommen hat. In einem offenen Brief wurde auf die Bedeutung einer unabhängigen Medienlandschaft hingewiesen, die gerade in einem Wahljahr wie 2024 unerlässlich sei.
Nach dem plötzlichen Ende der Tageszeitung, das viele überraschte, berichtete ORF Wien von den Sorgen der Redakteure und Journalisten, die um die Qualität und Unabhängigkeit der Berichterstattung fürchteten. Sie fordern, dass die „Wiener Zeitung“ aus dem Einfluss des Bundeskanzleramts befreit wird. Statt hochwertiger journalistischer Arbeit wurde kritisiert, dass lediglich niedrigqualitative Broschüren als Nachfolger erschienen sind, die wenig zur Aufklärung der Gesellschaft beitragen. Der offene Brief fordert auch ernsthafte Gespräche über mögliche neue Eigentümerstrukturen, um der Zeitung eine Zukunft zu ermöglichen.
Einstige Glanzzeiten der Wiener Zeitung
Die „Wiener Zeitung“ wurde einst als bedeutendes Medium gegründet und hatte durch die Jahrhunderte hinweg eine wichtige Rolle in der österreichischen Medienlandschaft inne. Mit ihrer ersten Ausgabe 1703 setzte sie auf sachliche Berichterstattung und Publizität. Längst vergessene Geschichten über Kriege sowie Friedensverträge prägten das Blatt, bis es in der modernen Zeit zunehmend politischem Druck ausgesetzt war. Eine diverse chronologische Entwicklung führte zu ihrem unvermeidbaren Niedergang, wobei niemand die Bedeutung dieses Journalismus für die Demokratie leugnen konnte.
Die kritischen Stimmen aus der Bevölkerung und von Künstlern, die sich für den Erhalt der „Wiener Zeitung“ einsetzten, fanden jedoch Gehör, auch wenn die Digitalisierung und der Wandel der Medienlandschaft bereits irreversible Schritte eingeleitet hatten. Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die Schließung der „Wiener Zeitung“ als Verlust für den österreichischen Journalismus gewertet wird.
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