
Ein starker Eindruck hinterließ die Inszenierung von "Die Csárdásfürstin" an der Volksoper in Wien. Regisseur Johannes Erath setzte auf eine düstere, tiefgründige Darstellung, die sowohl den lauten Beifall als auch vereinzelt Buh-Rufe aus dem Publikum erntete. Laut dem Bericht von vienna.at wird die Operette, die oft als Abschiedswerk betrachtet wird, zynisch umgesetzt, mit Pferdekadavern als Bühnenbild, die an den Ersten Weltkrieg erinnern. Diese surreale Szenerie wird durch einen pulsierenden Herzschlag und Projektionen im Stile von Fernand Léger unterstrichen. Die Hauptfigur, verkörpert von Annette Dasch, wird von der Zeit gejagt, während sich die Charaktere in ihrer Isolation winden.
Die musikalische Leitung übernahm Tobias Wögerer, der jedoch teils auf technische Schwierigkeiten stieß, was die Akustik der Aufführung beeinträchtigte. Erath wagte sogar, in die Partitur einzugreifen, indem er Klänge von György Ligeti einfügte und damit den Charakter der Operette weiter hinterfragte. Diese neue Deutung steht im Kontrast zu vorherigen Aufführungen, die eher traditionell waren. In dieser Inszenierung wird das vermeintliche Leichte der Melodien, die oft sexistische und paternalistische Züge haben, gnadenlos entlarvt.
Annette Dasch auf der Konzertbühne
Parallel dazu beeindruckte Annette Dasch bei einem Konzert mit den Wesendonck-Liedern, das von theartsdesk.com berichtet wird. In der historischen Kulisse der Middle Temple Hall in London trat sie als hochgelobte Wagner-Sopranistin auf, direkt nach ihrer triumphalen Darstellung in Bayreuth. Dasch kombinierte ihre kraftvolle Stimme mit dem eindrucksvollen Klavierspiel von Julius Drake, was die Aufführung zu einem unvergesslichen Erlebnis machte. Ihre meisterhaften Interpretationen und emotionalen Ausdrucksweisen zogen das Publikum in ihren Bann, während die technischen Herausforderungen an der Volksoper im Kontrast zu dieser makellosen Darbietung standen.
Die einzigartigen Kombinationen aus visuellem und musikalischem Ausdruck zeigen, wie vielseitig Annette Dasch als Künstlerin ist, und verdeutlichen gleichzeitig die anhaltenden Herausforderungen, denen sich die zeitgenössische Oper gegenüber sieht. Diese beiden Ereignisse spannen ein eindrucksvolles Bild auf, das sowohl die dunklen Ecken der Oper als auch die strahlende Kraft der klassischen Musik erlebbar macht.
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