Das innovative Projekt Wiener StadtGartl hat am 23. März 2025 die Anmeldung für seine Gartenflächen gestartet, die allen interessierten Wiener*innen zugänglich sind. Mit einem Angebot, das es ermöglicht, ein Stück Natur von 70 bis 110 m² für 3,5 Jahre zu mieten, soll der Wiener StadtGartl nicht nur das Gärtnern fördern, sondern auch den sozialen Zusammenhalt und ein respektvolles Miteinander stärken. In einer Stadt, in der die Stadt Wien etwa die Hälfte des Bodens besitzt, bietet dieses Projekt die Möglichkeit für leistbares Wohnen und die Schaffung von Grünräumen, die für alle zugänglich sind, wie Wien.gv.at berichtet.
Für die Gemeinden werden zwei Gartenanlagen ausgewiesen: Im 21. Bezirk stehen 31 Gärten in der Julius-Ficker-Straße zur Verfügung, die speziell für Familien mit Kindern gedacht sind und einen Mietpreis von etwa 36€ pro Monat haben. Im 22. Bezirk am Biberhaufenweg können Interessierte aus 18 Gärten auswählen, die für rund 38€ pro Monat zu mieten sind. Es sind Gemeinschaftseinrichtungen mit Kochmöglichkeiten, Toiletten und Lagermöglichkeiten in beiden Anlagen vorgesehen. Zudem werden die Gartenflächen durch natürliche Hecken abgegrenzt und jede Parzelle ist mit einer Pergola ausgestattet.
Bewerbung und Vergabeprozess
Die Bewerbung für die Gartenparzellen ist ab sofort bis zum 20. April 2025 möglich. Die Vergabe erfolgt im Losverfahren, sodass jeder Interessierte faire Chancen hat, einen der begehrten Gärten zu erhalten. Nach der ersten Mietperiode von 3,5 Jahren wird eine Neuvergabe per Losverfahren stattfinden. Die jährlichen Kosten belaufen sich auf 430€ im 21. Bezirk und 460€ im 22. Bezirk. Dieses Projekt wird zudem wissenschaftlich begleitet, um zukünftige Angebote stetig zu verbessern und optimieren zu können.
Zusätzlich wird die Gebietsbetreuung Stadterneuerung Unterstützung bei Gemeinschaftsaktionen und Fragen rund ums Gärtnern bieten. Hierbei wird besonders darauf Wert gelegt, dass die Gemeinschaft in den Mittelpunkt rückt und etwas Gemeinsames entsteht, was auch einen Blick auf die gesellschaftliche Vielfalt und Integration richtet.
Volk und Garten: Urban Gardening im Kontext
Das Projekt Wiener StadtGartl fügt sich in einen größeren Trend des Urban Gardening ein, das in vielen europäischen Städten wie Berlin, Wien, Paris und Barcelona an Bedeutung gewinnt. In der Arbeit von Niklas Georg Witt, die an der Hochschule Neubrandenburg entstand, wird die Rolle des Urban Gardening und dessen politische sowie soziale Zielsetzungen untersucht. Diese Analyse zeigt, welche Bedeutung urbane Gartenaktivitäten nicht nur für den Einzelnen, sondern auch für die Gemeinschaft und die Stadtentwicklung haben können, wie DigiBib berichtet.
Die Förderung von Aktivitäten wie dem Wiener StadtGartl unterstützt nicht nur die persönliche Gartenkultur, sondern trägt auch zur Stärkung der Gemeinschaft und nachhaltigen Stadtentwicklung bei. Immer mehr Menschen erkennen, dass das Gärtnern in urbanen Räumen nicht nur Freude bereitet, sondern auch eine wertvolle Ressource für das soziale Miteinander darstellt.
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