
Die Zunahme von Gewalt am Arbeitsplatz, im öffentlichen Raum und im Alltag ist ein drängendes Problem, das in der kommenden Woche auf der Gewaltpräventionstagung „Handeln statt Gaffen“ intensiv diskutiert wird. Die Veranstaltung findet am Mittwoch, den 26. März 2025, von 09:30 bis 16:00 Uhr im ÖGB-Haus Catamaran in Wien statt. Veranstalter sind die AK Wien, GÖD, GPA, ÖGB, vida und der Weisse Ring, die eine Plattform schaffen möchten, um über Prävention, Opferschutz und den Umgang mit Gewalt zu sprechen. Medienvertreter:innen sind zur Teilnahme eingeladen, eine Anmeldung ist erforderlich unter presse@vida.at.
Die Tagung wird durch ein Eröffnungspanel mit hochkarätigen Redner:innen, darunter Renate Anderl, Christa Hörmann und Olivia Janisch, eröffnet. Dr. Holger Pressel von der AOK Berlin wird eine Keynote halten, die sich mit den aktuellen Herausforderungen im Bereich der Gewaltprävention auseinandersetzt. Weitere Programmpunkte sind Panels zu Gewaltprävention, Sicherheit im öffentlichen Verkehr und Zivilcourage sowie zahlreiche Workshops mit Expert:innen aus den Bereichen Gesundheitswesen, Bildung und Sicherheit.
Verantwortung und Prävention
Alle Menschen haben ein Recht auf einen sicheren Arbeitsplatz, und Gewalt am Arbeitsplatz ist weitgehend vermeidbar. Die Verantwortung für die Schaffung gewaltfreier und sicherer Arbeitsbedingungen liegt bei den Arbeitgebern. Dies erfordert eine gründliche Beurteilung der Arbeitsbedingungen, um potenzielle Gefahren zu identifizieren und präventive Maßnahmen abzuleiten. Eine ganzheitliche Herangehensweise, die verschiedene Faktoren berücksichtigt, ist entscheidend, um Gewalt vor zu beugen. Dabei sind rechtliche Vorgaben wie Unfallverhütungsvorschriften zu beachten, wie VBG erläutert.
Eine effektive Gefährdungsbeurteilung spielt eine zentrale Rolle in der betrieblichen Prävention. Arbeitgeber sind verpflichtet, Gefährdungen zu ermitteln und die Wirksamkeit der festgelegten Arbeitsschutzmaßnahmen regelmäßig zu überprüfen. Um die psychischen Belastungen aufgrund von Gewalt und Aggressionen zu reduzieren, sollten technische, organisatorische und personenbezogene Maßnahmen etabliert werden. Dazu zählen unter anderem Sicherheitsvorkehrungen wie Rückzugsräume und Alarmierungssysteme sowie Schulungen in deeskalierendem Verhalten für Mitarbeiter. Das Ziel besteht darin, das Auftreten von Gewalt zu verhindern oder zumindest zu erschweren, wie BGW hervorhebt.
Notwendige Strukturen und Sensibilisierung
Ein offener Umgang mit dem Thema Gewalt, die Enttabuisierung von Aggressionen und klare Handlungsempfehlungen sind notwendig, um sicherere Arbeitsplätze zu schaffen. Unternehmen sollten innerbetriebliche Standards für Krisensituationen festlegen, die den Mitarbeitern helfen, Unsicherheiten und Ängste abzubauen. Dazu gehört auch die Etablierung von Notfallplänen, die klare Handlungsanweisungen für den Fall der Fälle bereitstellt. Betriebe haben zudem die Möglichkeit, finanzielle Unterstützung für die Qualifizierung von Deeskalationstrainern zu erhalten, um das Wissen über Gewaltprävention innerhalb des Unternehmens zu fördern.
Die Gewaltpräventionstagung „Handeln statt Gaffen“ wird somit ein bedeutender Schritt in Richtung einer sichereren Gesellschaft. Durch den Austausch von Wissen und Best Practices können alle Beteiligten dazu beitragen, gewaltfreie und sichere Rahmenbedingungen sowohl am Arbeitsplatz als auch im Alltag zu schaffen.
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