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Gesundheit im Fokus: Warum Frauen in der medizinischen Forschung ernst genommen werden müssen

Die unsichtbaren Unterschiede: Warum geschlechtsspezifische Forschung und Behandlung für die Gesundheit von Frauen entscheidend sind.

Als ich die aktuelle Pressemitteilung des Berufsverbandes Österreichischer PsychologInnen (BÖP) las, wurde mir einmal mehr bewusst, wie wichtig es ist, die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen von Frauen in der medizinischen Forschung und Behandlung zu berücksichtigen. Unter dem Motto „Our health, our rights, our lives“ ruft der BÖP zur verstärkten Aufmerksamkeit für die psychische Gesundheit von Frauen auf.

Frauen stehen vor einer Vielzahl von einzigartigen Problemen, die sich direkt auf ihre körperliche und psychische Gesundheit auswirken können. Finanzielle Benachteiligung, soziale Erwartungen in Bezug auf ihren Körper und die allgegenwärtige Gefahr von Gewalt sind nur einige der Faktoren, die den psychischen Zustand von Frauen negativ beeinflussen können. In der Tat treten psychische Erkrankungen wie Depressionen, Suchterkrankungen und Suizidversuche bei Frauen doppelt so häufig auf, wenn Gewalt im Spiel ist.

Die Statistik spricht eine deutliche Sprache: Frauen verbringen weltweit 25 Prozent mehr Lebensjahre in schlechter Gesundheit als Männer. In Österreich beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung von Frauen 83,7 Jahre, aber etwa 19,3 Jahre werden in mittelmäßiger bis schlechter Gesundheit verbracht, wobei psychische Erkrankungen wie Depressionen häufig auftreten.

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Die zentrale Botschaft des BÖP ist daher die Notwendigkeit geschlechtsspezifischer medizinischer Forschung und Versorgung. Trotz Fortschritten in den letzten Jahren sind Frauen in klinischen Studien immer noch unterrepräsentiert, was zu erheblichen Datenlücken und verzögerten Diagnosen führt. Es ist alarmierend festzustellen, dass Frauen bei über 700 Krankheiten später diagnostiziert werden als Männer, wie eine dänische Langzeitstudie zeigt.

Für mich persönlich, als Frau und Psychologin, ist es von größter Bedeutung, Unterstützung und Prävention in den Fokus zu rücken. Die psychische Gesundheit von Frauen verdient besondere Aufmerksamkeit und Unterstützung, um langfristige Erkrankungen zu verhindern. Präventive Maßnahmen und frühzeitige Interventionen sind entscheidend, um Frauen in allen Lebensphasen zu unterstützen und gegen patriarchale Strukturen anzugehen, die ihre Gesundheit und Wohlbefinden beeinträchtigen.

Deshalb appelliere ich an Entscheidungsträger und die Gesellschaft insgesamt, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um die Position der Frau nachhaltig zu stärken. Dazu gehört der Ausbau von Beratungs- und Therapieangeboten, die Unterstützung bei postpartalen Depressionen und die Sensibilisierung für psychische Gesundheit in der Gesellschaft.

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Als Mitglied des BÖP bin ich stolz darauf zu sehen, wie unsere Organisation aktiv daran arbeitet, die Qualität und den Zugang zu psychologischer Unterstützung zu verbessern und das Bewusstsein für die Bedeutung der psychischen Gesundheit zu schärfen. Es ist an der Zeit, dass Frauen in der medizinischen Forschung und Behandlung ernst genommen werden und ihre spezifischen Bedürfnisse angemessen berücksichtigt werden. Nur so können wir eine ganzheitliche und umfassende Gesundheitsversorgung für alle gewährleisten.



Quelle: Berufsverband Österreichischer Psychologinnen und Psychologen / ots

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