
In einem wegweisenden Appell hat der Heilige Stuhl bei der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Wien eine stärkere Einbindung von Frauen in Friedensprozesse gefordert. Der Vatikandiplomat Richard Gyhra betonte, dass Frauen essenziell sind, um Konfliktursachen zu analysieren und neue Lösungsansätze zu entwickeln. "Frauen, die in Würde und Rechten gleichwertig mit Männern geschaffen sind, bringen mit ihrer individuellen Perspektive neue und wirksamere Ansätze zur Konfliktlösung ein", erklärte Gyhra laut der Berichterstattung von Kathpress. Der Vatikan unterstützt die OSZE-Verpflichtungen zur stärkeren Beteiligung von Frauen an Friedenssicherungsmaßnahmen, wie Konfliktprävention und Krisenmanagement, und fordert gleichzeitig einen verstärkten Schutz für Frauen in Konfliktgebieten, da diese oft Opfer von Gewalt werden.
Ergänzend zu diesen Forderungen hebt die Allianz für Frauen, Frieden und Sicherheit hervor, dass die UN-Resolution 1325 einen entscheidenden Schritt in der Verknüpfung von Geschlechterfragen mit Sicherheits- und Friedenspolitik darstellt. Diese Resolution verpflichtet alle UNO-Mitgliedstaaten dazu, Frauen auf sämtlichen Ebenen der Konfliktbewältigung und beim Wiederaufbau einzubeziehen. Die Schweiz hat seit 2007 mehrere Nationale Aktionspläne (NAP 1325) verabschiedet und plant, 2024 den fünften NAP vorzustellen, um die Stimme der Zivilgesellschaft in die Agenda für Frauen, Frieden und Sicherheit einzubringen, wie von Frieda berichtet. Das Projekt zielt darauf ab, die Sichtbarkeit und Relevanz der WPS-Agenda in der Verwaltung und Öffentlichkeit zu erhöhen und den Fokus auf menschenzentrierte, feministische Sicherheitsprinzipien zu legen.
Wichtige Maßnahmen für Gendergerechtigkeit
Die Allianz hat im Mai 2024 einen Bericht veröffentlicht, der zivilgesellschaftliche Prioritäten für den 5. Schweizer Nationalen Aktionsplan definiert. Zu den erarbeiteten Empfehlungen gehören Initiativen zur Abkehr von traditionellen sicherheitsfokussierten Ansätzen hin zu einem umfassenderen Verständnis von Frieden und Sicherheit. Dabei wurde die Bedeutung der Care-Arbeit für die Sicherheit aller hervorgehoben, die gleichzeitig jedoch auch als Hürde für die Teilhabe von Frauen angesehen wird.
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