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In der österreichischen Politik stehen die Wellen hoch: FPÖ-Chef Herbert Kickl sieht sich mit einem Korruptionsverdacht konfrontiert, der sich auf die Zeit seiner Amtszeit als Innenminister zwischen Januar 2018 und Mai 2019 bezieht. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft in Wien hat eine Untersuchung eingeleitet, weil Kickl und weitere FPÖ-Spitzenpolitiker verdächtigt werden, staatlich finanzierte Werbeanzeigen in einer Boulevardzeitung geschaltet zu haben, um positive Berichterstattung zu sichern. Dies geschah, während die FPÖ gemeinsam mit der ÖVP regierte. Zu den weiteren Beschuldigten zählen prominente Namen wie Norbert Hofer und Heinz-Christian Strache, ehemaliger Vizekanzler und FPÖ-Vorsitzender, wie die FAZ berichtete.
FPÖ im Umfrage-Hoch trotz Ermittlungen
Trotz der Ermittlungen bleibt die FPÖ in den Umfragen stark. Eine aktuelle Lazarsfeld-Umfrage zeigt, dass die Partei unter Kickls Führung bei 34 % liegt, was eine Stabilisierung nach einem Rückgang bedeutet. Die FPÖ profitiert von den turbulenten politischen Verhältnissen; vor wenigen Wochen lag der Wert noch bei 38 %. Sollte es zu Neuwahlen kommen, könnte sich die FPÖ sogar gegenüber den 28,8 % der Nationalratswahl vom September 2024 verbessern, berichtet oe24.
Diese Umfragewerte spiegeln die Stärke Kickls wider, der in der Kanzlerfrage führt, während Konkurrenten wie die SPÖ und ÖVP weit abgeschlagen sind. Die SPÖ kommt derzeit nur auf 22 %, die ÖVP dümpelt gar unter der 20%-Marke. Kickls Rückhalt scheint also auch in Zeiten politischer Turbulenzen ungebrochen zu sein, und die FPÖ sieht das Ermittlungsverfahren gelassen, überzeugt davon, dass es letztlich zu einer Einstellung kommen wird. Dennoch bleibt abzuwarten, wie sich die Situation im Hinblick auf die bevorstehenden Wahlen entwickeln wird.
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