Der ehemalige Automatenkönig Ferry Ebert feiert am 16. Dezember seinen 90. Geburtstag, und sein Leben ist ebenso faszinierend wie seine Karriere. Ebert, der vielen als Kondom-Pionier bekannt ist, lebt heute in Wien und sieht sich mit einer neuen Herausforderung konfrontiert: der Demenz seiner Frau Amalia. „Jetzt bin ich Mensch und ich darf einem Menschen helfen, der keine Chance mehr hat“, sagte er über den Umgang mit seiner kranken Frau. Im Gespräch mit der APA beschrieb Ebert, dass er nicht mehr allein mit dieser schweren Aufgabe zurechtkommt und nun auf Unterstützung angewiesen ist, die für ihn und seine Frau von entscheidender Bedeutung ist. Dieses persönliche Engagement ist für ihn bedeutender als alle geschäftlichen Erfolge, die er in seiner Vergangenheit erlebt hat, wie Volksblatt berichtet.
Eberts außergewöhnliche Reise begann 1956, als er mit 300 Kondomautomaten konfrontiert wurde, die für seine Mutter bestimmt waren. Trotz anfänglicher Widerstände und moralischer Bedenken in der Gesellschaft konnte er sich als „Automatenkaiser“ etablieren. Sein Sortiment erweiterte sich über die Jahre um verschiedene Automaten, darunter PEZ- und Kaugummi-Automaten, die ihm einen Umsatz in Millionenhöhe einbrachten. Die Umstellung auf den Euro zwang ihn jedoch, sich von seinem Lebenswerk zu trennen, was 2001 Schlagzeilen machte. Heute betreibt er das „Enkelkinder- und Automatenmuseum“ in Wien-Penzing, wo er weiterhin seine Leidenschaft für Automaten lebt, wie auch vienna.at berichtet.
Ein erfülltes Leben mit Herausforderungen
Trotz der Herausforderungen, die das Leben mit seiner demenzkranken Frau mit sich bringt, bleibt Ferry Ebert aktiv. Er bleib einen Teil seines Lebens im Dienst der Gemeinschaft, indem er Weihnachtslieder singt und an Veranstaltungen für Senioren teilnimmt. Seine Erfahrungen hat er nun durch den Film „Und täglich frisch verliebt“ festgehalten, der die kraftvolle und liebevolle Beziehung zwischen ihm und seiner Frau beleuchtet. Diese Wendung in seinem Leben zeigt, dass er trotz all seiner geschäftlichen Errungenschaften den menschlichen Aspekt nie aus den Augen verloren hat. „Ich kann auf ein wirklich erfülltes Leben zurückblicken, mit allen Höhen und Tiefen“, schloss er optimistisch.
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