In einer dramatischen Wendung vor Gericht erhob sich ein 64-jähriger Pensionist in Wien gegen die Anklage des versuchten Mordes an seinem Schwiegersohn. Am 28. September 2024, nach einem heftigen Streit, stach der Mann einem 34-jährigen Schwiegersohn mit einem Klappmesser in die Brust. Der Senior, der von seiner Tochter um Hilfe gerufen wurde, erklärte, dass er die Attacke aus Notwehr durchgeführt habe. Die Geschworenen kamen zu dem Urteil, dass die Tat als Körperverletzung gewertet werden müsse und er aufgrund der bedrohlichen Situation freigesprochen wurde, wie das Volksblatt berichtete.
Familienkonflikte eskalieren
Der Vorfall ereignete sich, als der Schwiegersohn seiner Frau, die Mutter von drei Kindern, zuvor körperlich angegriffen und das Handy von ihr geworfen hatte. Laut Feststellungen wurde der 34-Jährige leicht verletzt, die Spirale der familiären Konflikte jedoch hat tiefere Ursachen. Der geschilderte Ehestreit, verbunden mit Alkoholproblemen des Schwiegersohns und finanziellen Problemen in der Familie, lässt auf eine lange Geschichte der Auseinandersetzungen schließen. Der Angreifer reagierte auf einen Notruf seiner Tochter, weil er ihre und der Kinder Sicherheit in Gefahr sah.
Parallel dazu steht ein 69-jähriger Mann vor Gericht wegen des Mordes an seiner Tochter und seinem Schwiegersohn in Kösching, nahe Ingolstadt. Am 18. September 2024 eskalierte ein jahrelanger Familienstreit nach einer provokanten Geste des Schwiegersohns, was den Mann dazu bewegte, eine Pistole zu holen und diese gegen ihn und seine Tochter zu verwenden. Der Rentner legte ein weitreichendes Geständnis ab und erklärte, dass er bedauere, was passiert sei. Die Beweise sprechen jedoch dafür, dass er vorhatte, die beiden zu töten, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet. Die Angelegenheit wird als Heimtücke eingestuft, da der Mann mit einem geladenen Magazin vor dem Haus wartete und die Geschosse ohne Vorwarnung abfeuerte. Beide Opfer starben noch am Tatort.
Im Kontext beider Fälle wird deutlich, wie tief verwurzelte Konflikte in Familien zu tragischen Verbrechen führen können. Während sich die Ereignisse in Wien in die Rubrik der Notwehr einordnen lassen, zeigen die Vorfälle in Ingolstadt eine besorgniserregende Eskalation von Gewalt innerhalb der Familie. Die Gerichtsverhandlungen zu beiden Fällen werden mit hohem gesellschaftlichem Interesse verfolgt.