In einem schockierenden Betrugsfall wurden mehrere junge Männer in Wien als falsche Polizisten verurteilt. Die Angeklagten, zwischen 21 und 26 Jahren alt, traten als Geld- und Schmucksammler auf und standen in ständigem Kontakt mit ihren Drahtziehern via abhörsichere Messenger-Dienste. Ein besonders schwerwiegender Vorfall ereignete sich im Juni 2023, als eine 73-jährige Frau um Schmuck im Wert von zwei Millionen Euro betrogen wurde. Die Tricks der Täter waren raffiniert: Sie täuschten der Frau vor, dass eine rumänische Einbrecherbande es auf sie abgesehen hätte und die Polizei ihren Schmuck „sicherstellen“ müsse. Sobald ein Täter bei der Frau auftauchte und ein vorher vereinbartes Codewort nannte, übergab sie ihm ihren gesamten Schmuck, so berichtete die Webseite vienna.at.
Verurteilung und Hintergründe
Der 26-jährige Haupttäter wurde schließlich wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs und Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation zu einer zweijährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Er hatte bereits eine mehrjährige Haftstrafe wegen schweren Raubes auf dem Buckel. Die übrigen Angeklagten erhielten teilweise Haftstrafen zwischen 15 und 21 Monaten. Während des Verfahrens gaben sie an, aus finanziellen Gründen gehandelt zu haben. Einer der Angeklagten rechtfertigte seine Taten damit, dass er seine Suchtmittelabhängigkeit finanzieren müsse, während ein anderer behauptete, die "reiche Seite" des Lebens erleben zu wollen. Diese Informationen stammen aus dem Bericht von wien.ORF.at.
Die Mode der Betrüger war nicht nur auf Schmuck beschränkt; sie schufen auch eine gefährliche Situation, indem sie einer anderen Betroffenen vorgaukelten, dass ein "Spitzel" einer Verbrecherbande in ihrer Bank tätig sei. Um ihr Geld in Sicherheit zu bringen, musste sie es rasch abheben und vor ihrer Wohnung deponieren, wo es von einem angeblichen Cobra-Beamten "sichergestellt" werden sollte. Dabei warfen die Verurteilten das Vermögen ihrer Opfer nur noch auf und kamen nie persönlich in Kontakt mit ihnen, was die skrupellose Methode ihrer Verbrechen unterstreicht. Während der Verhandlung argumentierten die Anwälte, dass ihre Mandanten am unteren Ende der kriminellen Hierarchie stünden und lediglich „kleine Würschteln“ seien, wie sie es ausdrückten.
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