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Eine über 340 Jahre alte Institution Wiens muss ihre Pforten schließen. Der traditionsreiche Esterhazykeller, als historischer Stadtheuriger bekannt, meldet Insolvenz an. Laut dem Alpenländischen Kreditorenverband wurde für die Sagan & Walka GmbH, die den Betrieb führt, ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Dieses traurige Ende wird maßgeblich durch die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie, den Ukraine-Krieg und die hohe Inflation bedingt, die zu enorm gestiegenen Fixkosten führten und die finanzielle Lage des Unternehmens ins Wanken brachten, berichtete oe24.at.
Der Esterhazykeller, der seit 1683 existiert und als "Volkskeller Wiens" bekannt ist, bot ein einzigartiges Ambiente im historischen Untergrund Wiens. In den letzten Jahren musste die Unternehmensleitung, ähnlich wie in 2011 und 2015, bereits Personal einsparen und verschiedene andere Maßnahmen ergreifen, um die Krise abzuwenden – alles vergeblich. Rund 60 Gläubiger und 12 Mitarbeiter sind nun von diesem Insolvenzverfahren betroffen. Den Gläubigern wird eine 20-prozentige Quote angeboten, die innerhalb von zwei Jahren zu zahlen ist, wie eine weitere Quelle, heute.at, meldet.
Obwohl das Unternehmen nun zahlungsunfähig ist, gibt es Pläne zur Sanierung. Die benötigten Mittel sollen durch die Fortführung des Betriebs erwirtschaftet werden. Dies alles passiert vor dem Hintergrund einer anhaltenden Krisensituation in der Branche, die viele Traditionshäuser in Wien hart trifft. Die Schließung des Esterhazykellers ist ein weiterer schmerzlicher Verlust für die Wiener Gastronomieszene und für die Geschichte der Stadt.
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