
Unruhen nach dem Spiel! Das Achtelfinal-Hinspiel der Conference League zwischen Rapid Wien und Borac Banja Luka endete in einem Fiasko: Die österreichischen Rapid-Fans wurden direkt nach Schlusspfiff von bosnischen Hooligans mit Steinen, Flaschen und Leuchtraketen attackiert. Laut Krone wurden die etwa 700 Gäste im Stadion wie in einem Käfig von der Polizei eingeschlossen, während die gewalttätigen Angriffe stattgefunden hatten. Die Polizei schritt jedoch erst spät ein, und das hätte leicht zu einem Desaster führen können! Glücklicherweise blieb die Situation trotz der Gewalt relativ unter Kontrolle.
Die Anreise der Rapid-Anhänger war ebenfalls von drakonischen Kontrollen geprägt. An der Grenze zu Bosnien wurden die Fans stundenlang festgehalten und gefilzt, sodass sie erst kurz vor dem Anpfiff im Stadion eintrafen. Auf dem Heimweg erfolgten die Schikaneanwendungen fort: Die mit Polizei eskortierten Busse durften bis Slowenien keinen einzigen Toilettenstopp einlegen und wurden an der Grenze zu Kroatien erneut für zwei Stunden aufgehalten. Diese erschwerten Bedingungen waren dem Bericht zufolge nicht einmal ein Einzelfall im Balkanraum, wo Hooliganismus und Gewalt oftmals Teil des Fußballerlebnisses sind, wie der GI-TOC hervorgehoben hat.
Hooliganismus als politisches Werkzeug
Das Problem ist tief verwurzelt: In der Region des Westlichen Balkans sind viele Hooligan-Gruppen eng mit politischen und kriminellen Organisationen verbunden. Laut der KI-TOC-Studie sind 21 von 78 als Hooligans eingestuften Gruppen eine ernste Sicherheitsgefahr. Diese Gruppen nutzen ihre Gewaltbereitschaft nicht nur zur Ausübung von Macht, sondern agieren auch als private Armeen für Politiker, die sie mit lukrativen Geschäften und politischer Unterstützung ködern. Diese Verbindungen sind besonders stark in Bosnien und Serbien ausgeprägt, wo Hooligans auch im Drogen- und Waffenschmuggel engagiert sind.
Die Sicherheitslage im Balkanraum gibt Anlass zur Sorge. Zwischen Fußball und organisierter Kriminalität bestehen in vielen Fällen besorgniserregende Verknüpfungen, die immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen führen. Das Rückspiel des Achtelfinals wird sicher kein Spaziergang, da die UEFA Borac-Fans ausgeschlossen hat, doch die anhaltende Rivalität und die potenziellen Unruhen sind noch lange nicht überwunden.
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