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In Wien hat die Staatsanwaltschaft eine umfassende Ermittlungsaktion gegen den britischen Journalisten Medhurst eingeleitet. Wie die Kleine Zeitung berichtet, gab es Hausdurchsuchungen an mehreren Orten, bei denen zahlreiche technische Geräte, darunter Laptops, USB-Sticks und Festplatten, sichergestellt wurden. Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Nina Bussek, sprach von einem „Anfangsverdacht einer strafbaren Handlung“. Der genaue Grund für die Durchsuchungen bleibt unklar; die Behörde wollte weder auf eine Anzeige noch auf eigene Ermittlungen eingehen.
Vorwürfe und Reaktionen
Medhurst selbst zeigte sich empört über die ihm vorgeworfenen Terrorverdachtsmomente, darunter angebliche Verbindungen zur Hamas. Er bezeichnete die Vorwürfe als absurd und fühlte sich, als würde er in einer surrealen TV-Serie landen. "Sie werfen mir vor, dass ich ein Mitglied der Hamas bin, ja, Sie haben richtig gehört", erklärte er verärgert. Die Razzia sei durch einen Termin bei der Einwanderungsbehörde ausgelöst worden, wo man ihm gedroht habe, seine Aufenthaltsgenehmigung zu entziehen. Dies sei der Moment gewesen, als der Staatsschutz ihm die beschlagnahmenden Maßnahmen überbrachte. "Ich musste mit anschauen, wie meine Geräte vor meinen Augen auseinandergenommen werden", betonte Medhurst und sprach von den enormen Verlusten für seine journalistische Arbeit.
Erst vor wenigen Wochen war Medhurst aufgrund des Anti-Terror-Gesetzes in London festgenommen worden. Er vermutet einen Zusammenhang zwischen den Ermittlungen britischer Behörden und den aktuellen Vorkommnissen in Wien. Während die österreichischen Beamten seine Vermutung zurückwiesen, bleibt die Frage nach den genauen Hintergründen und der Schwere der Vorwürfe im Raum. Laut Bussek hängt die Rückgabe der sichergestellten Geräte von der Bewertung ihrer Inhalte ab, die möglicherweise als strafbar eingestuft werden könnten.
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