Im Wiener Rathaus wurde die bemerkenswerte Zeitzeugin und ehemalige Tänzerin Elisabeth Scheiderbauer mit dem Goldenen Verdienstzeichen des Landes Wien ausgezeichnet. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) überreichte die Ehrung in einer feierlichen Zeremonie im Roten Salon und hob in seiner Ansprache die doppelte Bedeutung ihres Lebens hervor: "Tanzen, um zu vergessen. Reden, um zu erinnern." Diese Worte unterstreichen die Herausforderungen, die Scheiderbauer, geboren 1936 in Wien, während ihrer Deportation ins Ghetto Theresienstadt im Alter von nur sechs Jahren erlebte, als sie zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Helga in das Konzentrationslager geschickt wurde, wie ots.at berichtet.
Nach ihrer Rückkehr nach Wien begann Elisabeth Scheiderbauer mit 14 Jahren eine Tanzausbildung und erlebte eine erfolgreiche Karriere als professionelle Tänzerin, unter anderem am Landestheater Salzburg und der Volksoper Wien. Nach der Heirat mit dem Filmproduzenten Heinz Scheiderbauer übernahm sie dessen Produktionsfirma und war für zahlreiche bekannte Projekte verantwortlich, darunter der Kultfilm „Muttertag“ und das TV-Magazin „Hello Austria - Hello Vienna“. Ihre Arbeit als Zeitzeugin, die in Schulen für das Bewusstsein gegen Antisemitismus und Rassismus sensibilisiert, ist ein weiterer wichtiger Aspekt ihrer Lebensaufgabe, wie vienna.at hervorhebt.
Bei der Ehrung waren zahlreiche prominente Gäste aus Politik und Medien anwesend, darunter auch Angehörige von Scheiderbauer. Für die musikalische Begleitung sorgte das Streichquartett „Art4Strings“. Der bewegende Abend erinnerte alle an den unermüdlichen Einsatz von Elisabeth Scheiderbauer für das Gedenken an die Opfer des Holocausts und der Gefahren von Vorurteile und Diskriminierung in der heutigen Zeit.
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