
Ein bedeutender Übergang in der 10. Wiener Gemeindebezirk hat sich ereignet: Die Kirche "Dreimal Wunderbare Muttergottes" sowie das angrenzende Pfarrhaus wurden an eine Privatperson verkauft. Die Erzdiözese Wien gab heute bekannt, dass das Pfarrhaus künftig für Wohn- und Bürozwecke genutzt wird, während die denkmalgeschützte Kirche als Atelier dienen soll. Der Verkauf ist das Ergebnis eines über zehnjährigen Prozesses, in dem die Finanzierungsproblematik und alternative Nutzungsmöglichkeiten für das Pfarrhaus intensiv diskutiert wurden, da die Zahl der Gläubigen in der Pfarre drastisch zurückgegangen ist, wie die Pfarre Göttliche Barmherzigkeit, zu der die Kirche gehört, erklärte. Die Gottesdienste der bisherigen Gemeinde finden nun in der nahegelegenen Kirche "Königin des Friedens" statt, was von der Erzdiözese als notwendiger Schritt angesehen wird.
Am vergangenen Samstag wurde mit einem festlichen Gottesdienst von der "Dreimal Wunderbare Muttergottes" Abschied genommen, bei dem Bischofsvikar Dariusz Schutzki auf die Herausforderungen des Wandels hinwies. "Jetzt beginnt etwas Neues, möglicherweise Unbekanntes", sagte der Bischofsvikar und führte an, dass der Umzug in die "Königin des Friedens" als wichtiger Übergang zu betrachten sei. Die Gemeinde nahm diesen Schritt festlich an, nachdem das Allerheiligste, das Kruzifix und eine Marienikone aus der Kirche getragen wurden. Am darauffolgenden Sonntag fand dann der feierliche Einzug in die neue Kirche statt, was die bestehende Gemeinde dort weiter stärkt.
Geschichtlicher Hintergrund der Kirche
Die Pfarrkirche "Dreimal Wunderbare Muttergottes" hat eine bewegte Geschichte, die bis vor dem Ersten Weltkrieg zurückreicht. Ursprünglich war das Gebiet im 10. Wiener Gemeindebezirk unter der Leitung von nur zwei Pfarren, die rund 160.000 Katholiken betreuten. Aufgrund der wachsenden Nachfrage wurde die Kapelle an der heutigen Stelle im Jahr 1932 erweitert, was jedoch rasch als unzureichend angesehen wurde. Der Bau einer vollständigen Kirche ließ sich jedoch aufgrund der finanziellen Umstände nicht realisieren, was letztlich zu einem etappenweisen Kirchenbau führte. 1942 wurde die Kirche zur Pfarrkirche erhoben, hat jedoch seit der Schließung der Pfarre im Jahr 2015 als Filialkirche der neuen Pfarre Göttliche Barmherzigkeit keine relevante Rolle mehr gespielt, da ihre Nutzung durch die Gemeinde zurückging.
Wie in den Berichten von kathpress.at und austriasites.com dokumentiert, bleibt die Kirche "Dreimal Wunderbare Muttergottes" vorerst noch nicht profaniert, da hierfür ein Dekret des Erzbischofs erforderlich ist, welches bisher nicht erlassen wurde.
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