Wien

Die Sternhaufen-Familien unserer Milchstraße: Eine verblüffende Entschlüsselung der galaktischen Genealogie

Die Geheimnisse der Sternenfamilien - Eine faszinierende Reise durch die Entstehungsgeschichte unserer Galaxie

Universität Wien: Neue Erkenntnisse zur Entstehung von Sternhaufen

Wien, 10. Juni 2024 - Ein internationales Forscherteam, angeführt von der Universität Wien, hat kürzlich faszinierende Erkenntnisse über die Entstehungsgeschichte junger Sternhaufen veröffentlicht. Durch die Analyse von 155 Sternhaufen in einem Umkreis von etwa 3.500 Lichtjahren um die Sonne konnten die Astronom*innen feststellen, dass die meisten dieser Formationen nur drei Familien angehören, die aus massereichen Sternentstehungsregionen stammen.

Die Untersuchung dieser jungen Sternhaufen ermöglicht nicht nur Einblicke in die Geschichte und Struktur unserer Milchstraße, sondern liefert auch Informationen über die Auswirkungen von Supernovae - gewaltigen Sternexplosionen - auf die Gasstrukturen in Galaxien wie unserer eigenen.

Neue Erklärung für die "Lokale Bubble"

Gemäß den Forschungsergebnissen hat die Energie von über 200 Supernova-Explosionen innerhalb dieser drei Sternhaufen-Familien wahrscheinlich die Gasverteilung in unserer Milchstraße maßgeblich beeinflusst. Dies führte zur Bildung einer Superbubble, einer riesigen Gas- und Staubblase mit einem Durchmesser von 3.000 Lichtjahren um die Cr-135 Familie.

Interessanterweise ist auch unser Sonnensystem in dieser Blase, bekannt als die "Lokale Bubble", eingebettet. Diese dünne, heiße Gasblase könnte auch Verbindungen zur Entstehung einer der drei Sternhaufenfamilien haben und möglicherweise Spuren auf der Erde hinterlassen haben, wie Tests von Eisenisotopen in der Erdkruste nahelegen.

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Einblicke in die galaktische Abstammung

Durch die Entschlüsselung der Genealogie von Sternhaufen erhalten wir nicht nur wertvolle Daten über die Entwicklungswege unserer Galaxie, sondern auch über unsere eigene galaktische Abstammung. Das Team plant zukünftig vertiefte Untersuchungen, um festzustellen, ob und wie unser Sonnensystem mit interstellarer Materie in der Milchstraße interagiert hat.

Die bahnbrechende Forschung wurde durch finanzielle Unterstützung vom ERC Advanced Grant ISM-FLOW, der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG), der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der NASA ermöglicht.

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