Wien

Arbeitskreis diskutiert Herausforderungen und Entwicklungen in der Elementarpädagogik mit Minister Polaschek

Der 73. Österreichische Städtetag setzte heute seine Arbeit mit fünf verschiedenen Arbeitskreisen fort. Einer dieser Arbeitskreise beschäftigte sich mit den Herausforderungen und Entwicklungen im Bereich der Elementarpädagogik. Dabei wurde über die steigenden Anforderungen an Kinderbetreuungseinrichtungen sowie die zunehmenden Ausgaben und den Personalmangel diskutiert. An der Diskussion nahmen unter anderem Bildungsminister Martin Polaschek, Karoline Mitterer vom KDZ-Finanzexperten, Thomas Radinger von der OECD, die Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik und die Tiroler Bildungslandesrätin Cornelia Hagele teil. Die Moderation des Arbeitskreises übernahm Eva Linsinger von "profil".

Bundesminister Martin Polaschek hob die Bedeutung von Kindergärten als erste Bildungseinrichtungen hervor und stellte die Kampagne "Klasse Job" vor. Diese hat dazu geführt, dass sich die Anzahl der Studierenden für eine Quereinstieg in die Elementarpädagogik innerhalb eines Jahres verdoppelt hat und etwa 300 neue Ausbildungsplätze geschaffen wurden. Polaschek betonte außerdem das klare Bekenntnis zur qualitativen und quantitativen Weiterentwicklung im Bereich der Elementarpädagogik durch den Zukunftsfonds, der im Rahmen des FAG 2024 vereinbart wurde.

Thomas Radinger, ein Bildungsexperte der OECD, betonte die Herausforderungen im Bereich der frühkindlichen Bildung und erklärte, dass die Qualität schwer messbar sei. Er betonte, dass angemessene Gehälter, Aufstiegschancen und ein höheres Ansehen wichtige Maßnahmen seien, um dem Fachkräftemangel im Bereich der frühkindlichen Betreuung entgegenzuwirken.

Karoline Mitterer vom KDZ-Zentrum für Verwaltungsforschung fasste die Problemfelder in der Elementarpädagogik zusammen. Dazu gehören neben dem Personalmangel auch die Anforderungen in Bezug auf Öffnungszeiten und Gruppengrößen sowie die finanziellen Spielräume der Gemeinden. Zudem gibt es eine Aufgabenkonkurrenz mit anderen Bereichen wie Soziales, Gesundheit und Klimaschutz.

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Cornelia Hagele, Bildungslandesrätin von Tirol, berichtete über die Maßnahmen in ihrem Bundesland im Bereich der Elementarpädagogik. Ab dem Jahr 2026 besteht das Recht auf einen Kindergartenplatz ab dem 2. Geburtstag. Dabei sollen die Kindergartenplätze flächendeckend verteilt werden, wobei auch bestehende Strukturen wie Tageseltern genutzt werden sollen. Hagele betonte außerdem die Notwendigkeit, Gesetze zu entrümpeln und zu entbürokratisieren, um die Situation zu verbessern.

Elisabeth Blanik, Bürgermeisterin von Lienz und Vizepräsidentin des Städtebundes, berichtete von den Herausforderungen, die ihre Stadt bei der Erfüllung des Versorgungsauftrags hat. Die Kindergartenplätze wurden seit 2011 ausgebaut, aber es besteht Druck seitens der Umlandgemeinden, weitere Plätze zu schaffen. Um flexibel auf den Bedarf reagieren zu können, haben sich 33 Gemeinden im Krippenbereich zusammengetan. Blanik betonte abschließend, dass die Kosten sozial verträglich seien und dass sie gemeinsam daran arbeiten, diesen Bereich zu bespielen.

Am nächsten Tag diskutieren die österreichischen Spitzenkandidaten für die Europawahl auf dem Podium mit Hannelore Veit die europolitischen Fragestellungen, die auch Städte und Gemeinden betreffen.

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