Gerhard Rühm feierte kürzlich seinen 95. Geburtstag mit einem beeindruckenden Sprechkonzert im mumok Hofstallung, welches zahlreiche Gäste anzog. Der universelle Künstler, der die österreichische Kulturszene über Jahrzehnte hinweg prägte, zeigte sich bewegt und erfreut über die große Resonanz auf seine Veranstaltung. Rühm, der vor zwei Jahren nach Wien zurückkehrte, rezitierte an diesem besonderen Abend Werke aus seinem Repertoire, darunter neue Laut- und Liebesgedichte. Besonders bemerkenswert war sein Kommentar zu den gescheiterten politischen Verhandlungen in Österreich, den er mit einem augenzwinkernden „Erfreulicherweise sind heute auch die politischen Verhandlungen kaputt gegangen“ begleitete. Diese Worte sorgten für Gelächter im Publikum, wie vienna.at berichtete.
Seine Lesung umfasste unter anderem Gedichte mit Titeln wie „suchende Blumen“ und „ungleichen brüder“, in denen er humorvoll auf existenzielle Themen anspielte. Rühm, der eines der bekanntesten Mitglieder der Wiener Gruppe ist, ließ auch seine verstorbenen Freunde in seiner Ansprache nicht unerwähnt und reflektierte über die Traurigkeit des Alters und den Verlust von geliebten Menschen. Auf die Frage, wie es ihm mit 95 Jahren gehe, antwortete er optimistisch, dass es ihm „erstaunlich gut“ gehe. Dies bestätigte auch Karola Kraus, Generaldirektorin des mumok, die ihm viel Elan und Energie zusprach. Die Veranstaltung war zudem der Auftakt für kommende Projekte, darunter ein bedeutendes Gemeinschaftswerk mit der Künstlerin Martina Kudláček, das bald im Literaturhaus vorgestellt werden soll, und eine anstehende Retrospektive seiner bildnerischen Arbeiten in Graz, wie planetlyrik.de informierte.
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