Wien wählt: Bürgermeister Ludwig ruft zur Teilnahme auf!

Floridsdorf, Österreich - Am 27. April 2025 hat der Wiener Bürgermeister und SPÖ-Chef Michael Ludwig seine Stimme bei der Gemeinderatswahl abgegeben. Er war der erste Spitzenkandidat, der in einer Volksschule in Floridsdorf wählte. Ludwig betonte die historische Bedeutung des Wahltages und erinnerte an das Treffen der ersten provisorischen Regierung vor 80 Jahren. Dabei appellierte er an die Wienerinnen und Wiener, ihre Stimme abzugeben, und hob hervor, dass es in einer Demokratie keine Selbstverständlichkeit sei, wählen zu dürfen.

In seinen Äußerungen dämpfte Ludwig die Erwartungen bezüglich des Wahlergebnisses seiner Partei. Er wies darauf hin, dass in den vergangenen Jahren alle regierenden Parteien zwischen 3,5 und 10 Prozentpunkten an Zustimmung verloren hatten. „Wir durchleben schwierige Zeiten, geprägt durch die Corona-Pandemie, den Ukraine-Krieg, hohe Energiepreise und eine allgemeine Teuerung“, erklärte er. Ludwig strebt an, „annähernd an das gute Wahlergebnis von vor fünf Jahren heranzukommen“, bleibt jedoch optimistisch und betont die Wichtigkeit der Wahlbeteiligung.

Ludwigs Wettbewerb in Floridsdorf

Der Bezirk Floridsdorf steht im Spannungsfeld zwischen der SPÖ und der FPÖ, was die Wählergunst betrifft. Bei der Gemeinderatswahl 2015 konnte die FPÖ in Floridsdorf und Simmering siegen, musste diese Sitze jedoch 2020 wieder an die SPÖ abgeben. Bei der Nationalratswahl im vergangenen Herbst hatte die FPÖ in Floridsdorf die Mehrheit, was den Wettbewerb um die Wählerstimmen weiter anheizt.

Ein Blick auf die letzten Wahlen zeigt, dass die SPÖ bei der Landtags- und Gemeinderatswahl am 11. Oktober 2020 unter Ludwig 41,62 % der Stimmen erhielt. Dies war ein Plus von 2,03 Prozentpunkten im Vergleich zu 2015. Die ÖVP konnte 20,43 % erreichen, während die Grünen 14,8 % erzielten. Im Gegensatz dazu fiel die FPÖ von Dominik Nepp auf nur 7,11 % – ein Minus von 23,68 Prozentpunkten.

Partei Stimmenanteil (%) Änderung (%)
SPÖ 41,62 +2,03
ÖVP 20,43 +11,19
Grüne 14,8 +2,96
Neos 7,47 +1,31
FPÖ 7,11 -23,68

Wahlbeteiligung und deren Einflussfaktoren

Die Wahlbeteiligung bei der letzten Wahl lag bei 65,27 %, was einen Rückgang von fast 9 % im Vergleich zu 2015 darstellt. Diese abnehmende Wahlbeteiligung kann durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst werden, darunter sozio-ökonomische und demographische Variablen. Insbesondere Ressourcen wie Zeit, Geld und Bildung spielen eine zentrale Rolle, ebenso wie der „Civic-Voluntarism-Model“, das den Einfluss von Netzwerken und politischem Interesse beschreibt.

Die Forschung zeigt, dass Desinteresse und Unzufriedenheit mit dem politischen System die Wahlbeteiligung beeinflussen, was jedoch nicht auf eine generelle Politikverdrossenheit hindeutet. Obwohl viele Bürger das Wählen als Pflicht ansehen, kann der räumliche und zeitliche Kontext der Wahl entscheidend sein. Besonders zu Wahlen mit großen politischen Entscheidungen ist die Mobilität der Wähler höher, während scheinbar entschiedene Wahlen weniger Zuspruch erfahren.

Wie sich diese Faktoren in der aktuellen Wahl auswirken werden, bleibt abzuwarten, doch Bürgermeister Ludwig bleibt optimistisch und hofft auf eine aktive Beteiligung der Wienerinnen und Wiener.

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Ort Floridsdorf, Österreich
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