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Wie lokale Bürgermeisterinnen in Pongau das negative EU-Image bekämpfen

Die EU zum Anfassen: Wie zwei Bürgermeisterinnen Europa in die Gemeinde bringen

In der kleinen Gemeinde Radstadt im Pongau in Österreich setzen die Bürgermeisterin Katharina Prommegger und ihre Amtskollegin Eveline Huber aus St. Johann darauf, die Europäische Union den Menschen näher zu bringen. Sie möchten gegen das negative Image angehen, das häufig mit der EU verbunden ist. Bürgermeisterin Prommegger betont, dass es wichtig sei, dass Menschen sich auch aktiv an EU-Wahlen beteiligen, da oft der Bezug zur EU fehle. Viele auf dem Land haben den Eindruck, dass die EU Entscheidungen über ihre Köpfe hinweg trifft. Als Unternehmerin und Politikerin im Bereich Kosmetik setzt sich Prommegger bereits seit Jahren als EU-Gemeinderätin für die Bürger ein und möchte auch als Bürgermeisterin diese Aufgabe weiterführen.

Um die EU näher zu den Menschen zu bringen, gibt es in Österreich insgesamt 1600 Europa-Gemeinderätinnen und -Gemeinderäte, die als erste Anlaufstelle für EU-Themen in den Gemeinden fungieren. In Salzburg sind sie in 79 Orten aktiv und dienen als direkte Verbindung zu Europa auf lokaler und regionaler Ebene. In einigen Gemeinden wie Radstadt und St. Johann sind sogar die Bürgermeisterinnen selbst in dieser Funktion tätig. Bürgermeisterin Prommegger wurde im letzten Juni als erste Frau zum Stadtoberhaupt von Radstadt gewählt, während Bürgermeisterin Huber im März als erste Frau und SPÖ-Politikerin in St. Johann ins Amt gewählt wurde.

Die Bürgermeisterinnen betonen die Bedeutung, die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger an die Entscheidungsträger in Brüssel weiterzugeben. Durch direkte Projekte wie die Renaturierung des Enns-Mäanders oder die Finanzierung von Minigolfanlagen mit EU-Geldern verdeutlichen sie den Nutzen der EU für ihre Gemeinden. Trotz unterschiedlicher Meinungen zwischen EU-Befürwortern und Skeptikern sehen beide Bürgermeisterinnen die Vorteile der Solidarität zwischen den EU-Ländern und betonen die Annehmlichkeiten wie die Freiheit am Arbeitsmarkt und das Reisen ohne Grenzen.

Das Projekt "Europa fängt in der Gemeinde an", das 2010 gestartet wurde, soll künftig von der EU-Kommission EU-weit ausgerollt werden. Es soll den Gemeinden helfen, sich aktiv mit europäischen Themen auseinanderzusetzen. Bürgermeisterinnen Prommegger und Huber haben bereits Einblicke in die Arbeit der Ständigen Vertretung Österreichs zur EU und des Europa-Parlaments erhalten, um ihre Kenntnisse über die EU zu vertiefen und direkt von den Verbindungen nach Brüssel zu profitieren.

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