Weltweite Vertreibung erreicht alarmierende 122 Millionen Menschen!

Weltweite Vertreibung erreicht alarmierende 122 Millionen Menschen!
Sudan, Afrika - Die weltweite Zahl der gewaltsam vertriebenen Menschen hat Ende April 2023 die Marke von 122,1 Millionen überschritten, was einem Anstieg von über zwei Millionen im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dies geht aus dem aktuellen Bericht des UNHCR, dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, hervor. In dem jährlich veröffentlichten „Global Trends“-Bericht werden die verheerenden Auswirkungen von Kriegen und Konflikten, insbesondere in Ländern wie Sudan, Myanmar und der Ukraine, beleuchtet. Die größte finanzielle Krise in der 75-jährigen Geschichte des UNHCR wirkt sich negativ auf die Hilfsmaßnahmen für Vertriebene aus, während die Zahl der Rückkehrer leicht angestiegen ist.
In Österreich ist die Zahl der Asylanträge stark gesunken, von 56.158 im Jahr 2022 auf nur 22.254 im Jahr 2023. Dies spiegelt die globalen Trends wider, die durch kriegerische Auseinandersetzungen und humanitäre Krisen geprägt sind. OTS berichtet, dass 60% der vertriebenen Menschen innerhalb ihrer eigenen Länder fliehen. In den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der Vertriebenen nahezu verdoppelt, während die zur Verfügung stehenden Mittel von UNHCR seit 2015 konstant geblieben sind.
Internationale Trends und regionale Schwerpunkte
Im Jahr 2023 waren 123 Millionen Menschen weltweit von Flucht und Vertreibung betroffen, wie die bpb berichtet. Davon waren 63,3 Millionen Binnenvertriebene, 31,6 Millionen Flüchtlinge und 6,9 Millionen Asylsuchende. Sudan führt die Liste der Vertreibungskrisen weltweit mit 14,3 Millionen Vertriebenen an, gefolgt von Syrien, Afghanistan und der Ukraine. Mehr als die Hälfte der Binnenvertriebenen lebt in fünf Ländern: Sudan, Syrien, Kolumbien, Demokratische Republik Kongo und Jemen.
Besonders auffällig ist die Verteilung der Flüchtlinge in verschiedenen Ländern. Laut bpb stammen die Hälfte aller Flüchtlinge und Asylantragsteller aus Afghanistan, Syrien und der Ukraine, während die größten Aufnahmeländer Iran, Türkei, USA und Deutschland sind. Diese Staaten haben relativ zur Anzahl der Bevölkerung unterschiedliche Belastungen, wobei Libanon und Jordanien die meisten Flüchtlinge und Asylsuchenden pro Einwohner aufgenommen haben.
Dringender Handlungsbedarf
Die humanitäre Lage ist alarmierend. Der UNHCR berichtet, dass 16 Millionen Menschen internationalen Schutz benötigen, darunter 5,8 Millionen aus Venezuela und 4,4 Millionen Staatenlosen. Diese Zahlen verdeutlichen den anhaltenden Druck, Finanzierung für weltweite Hilfe und Infrastruktur in Aufnahmeländern sicherzustellen, um den vertriebenen Menschen zu helfen. In den letzten zehn Jahren ist der Bedarf an Hilfe gestiegen, während die Ressourcen stagnieren, was die Situation für Millionen von Menschen verschärft.
Die UNHCR-Statistiken umfassen nicht nur Flüchtlinge, sondern auch Rückkehrer und andere Gruppen wie Staatenlose, die humanitäre Unterstützung benötigen. Ende 2023 waren schätzungsweise 117,4 Millionen Menschen von UNHCR geschützt oder unterstützt, was die Dringlichkeit der internationalen Reaktionen unterstreicht.
Der UNHCR-Report wird jährlich am 20. Juni zum Weltflüchtlingstag veröffentlicht und verarbeitet Daten, die von Januar bis Ende Dezember des Vorjahres erfasst wurden. Die allgemeine Tendenz verdeutlicht, dass die globalen Herausforderungen in Bezug auf Flucht und Vertreibung weiterhin erheblich sind, und dass entscheidende Maßnahmen notwendig sind, um das Leiden der betroffenen Menschen zu mildern. Mehr dazu auf der Seite von UNO Flüchtlingshilfe.
Details | |
---|---|
Ort | Sudan, Afrika |
Quellen |