Weltweite Einigung: Pandemievertrag auf der WHO-Versammlung beschlossen

Genf, Schweiz - Am Dienstag, dem 20. Mai 2025, haben mehr als 190 Mitgliedstaaten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf einen historischen Pandemievertrag verabschiedet. Laut OE24 ist dies ein entscheidender Schritt, um die Welt besser auf künftige Pandemien und Gesundheitskrisen vorzubereiten, insbesondere nach den Herausforderungen der Corona-Krise. Die Einigung über den Vertrag kam nach drei Jahren intensiver Verhandlungen zustande und stellt einen bedeutenden Fortschritt in der globalen Gesundheitsarchitektur dar.
Das Abkommen hat das Ziel, chaotische Zustände während Pandemien zu vermeiden, wie sie in der Vergangenheit beobachtet wurden. Eine der Hauptkomponenten des Vertrags ist die Schaffung eines neuen Mechanismus zur raschen Weitergabe von Daten über Krankheitserreger an Pharmaunternehmen, was die Entwicklung von Impfstoffen und Therapien beschleunigen soll. Damit soll sichergestellt werden, dass reichere Länder keine Impfstoffe horten und ärmere Länder Zugang erhalten, so berichtet Die Presse.
Politische Reaktionen und Widerstände
Trotz der breiten Zustimmung auf internationaler Ebene gibt es in einigen Ländern erheblichen Widerstand gegen den Vertrag. In Österreich hat die FPÖ, die größte Nationalratspartei, das Abkommen abgelehnt und eine Onlinepetition dagegen gestartet. Die Partei argumentiert, dass der Vertrag ungünstige Bedingungen für die nationale Gesundheitsversorgung schaffen könnte und befürchtet, dass die nationale Souveränität in gesundheitlichen Belangen gefährdet wird.
Der vertragliche Rahmen wird von den Mitgliedstaaten diskutiert und soll Regelungen für Pandemieprävention, -vorsorge und -reaktion enthalten, um einen Handlungsleitfaden sowohl vor als auch während einer Pandemie bereitzustellen. Dabei liegt der Fokus auf der Stärkung der Kapazitäten zur Früherkennung und Widerstandsfähigkeit, wie das Bundesgesundheitsministerium herausstellt. Es ist jedoch zu erwarten, dass es Jahre dauern wird, bis das Abkommen endgültig in Kraft tritt, da es die Ratifizierung von mindestens 60 Staaten benötigt.
Ausblick auf die Implementierung
Ein umstrittenes Thema, das in den Verhandlungen aufgekommen ist, betrifft die Bedingungen für die Bereitstellung von gefährlichen Mikroorganismen an Impfstoffhersteller. Dieses Thema wurde in einen Anhang verschoben, der noch nicht endgültig ausgehandelt ist. Auch die technische Umsetzung des Mechanismus zur Datenweitergabe soll voraussichtlich im nächsten Jahr von den Mitgliedstaaten abgesegnet werden. Dabei wird das WHO-Sekretariat die internationalen Verhandlungen unterstützen, jedoch bestimmen die Mitgliedstaaten allein die Inhalte des Abkommens.
Insgesamt zeigt die Verabschiedung des Pandemievertrags ein starkes politisches Engagement der internationalen Gemeinschaft zur Bekämpfung von Pandemiebedrohungen. Es bleibt abzuwarten, wie die einzelnen Länder die Maßnahmen umsetzen werden, insbesondere in Anbetracht der unterschiedlichen nationalen Gesetze und Rahmenbedingungen.
Details | |
---|---|
Ort | Genf, Schweiz |
Quellen |