In Österreich und Deutschland kämpft die HNO-Heilkunde gegen massive Herausforderungen. Laut Heute sind die Wartezeiten für wichtige HNO-Operationen, insbesondere bei Kindern, alarmierend lang. Eltern müssen bis zu einem Jahr auf Eingriffe wie Mandel- oder Polypenoperationen warten, was für viele Familien eine große Belastung darstellt. Dies liegt vor allem an einem gravierenden Personalmangel und veralteten Arbeitsbedingungen im Bereich der HNO-Heilkunde. Während einige Notfälle sofort behandelt werden, bleiben elektive Eingriffe auf der Strecke.
In Deutschland hat die Situation durch eine Honorarkürzung für ambulante HNO-Operationen noch an Schärfe gewonnen, wie NDR berichtet. Diese Kürzungen haben dazu geführt, dass viele HNO-Ärzte darüber nachdenken, ob sie weiterhin Eingriffe bei Kindern durchführen können, da sie oft nur mit 10 bis 20 Euro pro Operation rechnen können. Dies mag nicht nur die Kosten für den Eingriff abdecken, sondern zwingt einige Ärzte sogar dazu, ihre Zahlungen für die Operationen aus eigener Tasche zu leisten.
Schmerzhafte Wartezeiten und finanzielle Sorgen
Die langwierigen Wartezeiten auf einen Behandlungstermin sind keine Einzelfälle. Eltern wie Thomas Lebahn berichten von Wartezeiten von bis zu drei Monaten für die Operation ihres Kindes, das unter Atemaussetzern und schlechtem Hören litt. Der Druck auf die Familien wächst, da unbehandelte Erkrankungen zu Entwicklungsverzögerungen führen können, wie HNO-Chefarzt Hans-Jürgen Welkoborsky warnt. Er betont, dass die Honorierung für die Behandlung von Kindern nicht ausreicht und auch in Kliniken wie dem Kinderkrankenhaus auf der Bult in Hannover Einschnitte zu spüren sind. Die Ärzte fordern dringend eine Erhöhung der Vergütung, um die Versorgung von Kindern im Bereich der HNO-Heilkunde sicherzustellen.
Die aktuell horrenden Wartezeiten und finanziellen Probleme im HNO-Bereich sind nicht nur in Österreich und Deutschland ein Thema, sondern offenbaren ein dringendes Bedürfnis nach Reformen. Die gesundheitspolitischen Entscheidungsträger sehen sich in der Pflicht, diese Probleme schnellstmöglich zu lösen, um die Gesundheitsversorgung von Kindern nicht weiter zu gefährden.
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