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Die aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen in Osteuropa zeigen vielversprechende Wachstumsprognosen für 2025, auch wenn uncertainty über die politische Situation in der Region bleibt. Laut der Winterprognose des Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsvergleiche (wiiw) wird für die EU-Mitgliedsstaaten in der Region ein Wachstum von durchschnittlich 2,8 % erwartet. Richard Grieveson, stellvertretender Direktor des wiiw, hat jedoch betont, dass dieses Wachstum an verschiedene Faktoren gebunden ist, insbesondere an die Politik von Donald Trump und den Krieg in der Ukraine. „Sollte Trump hohe Zölle gegen die EU verhängen oder Putin der Ukraine eine entscheidende Niederlage ermöglichen, könnten die negativen Auswirkungen für die osteuropäischen Mitgliedstaaten erheblich sein“, warnt Grieveson, wie auch in seinem Gespräch mit der „Presse“ hervorgehoben wird.
Die wirtschaftlichen Aussichten sind besonders stark von den Privatkonsum-Trends in Ländern wie Polen und Kroatien abhängig, die aufgrund von Reallohnsteigerungen robust wachsen. „Die Leute geben das zusätzlich verfügbare Einkommen auch wieder aus, was die Konjunktur anziehen lässt“, so Grieveson. Im Gegensatz dazu kämpfen Länder wie Österreich, wo das Wachstum stagnieren könnte, aufgrund der bremsenden Wirkung der deutschen Rezession. In einem weiteren Gespräch erklärt Grieveson, dass trotz der Herausforderungen der deutschen Wirtschaft osteuropäische Länder stark bleiben und sich teilweise dadurch auszeichnen, dass sie bedeutend schneller als die Eurozone wachsen. Diese Dynamik hilft Österreich indirekt, da Osteuropa einen wesentlichen Teil seines Außenhandels ausmacht.
Wachsende Unsicherheiten
Die Situation in Russland werfen ebenfalls Fragen auf. Während die Volkswirtschaft in den letzten Jahren durch militärische Ausgaben beflügelt wurde, prognostiziert wiiw für 2025 ein stark vermindertes Wachstum von nur 1,8 %. Vasily Astrov, Russland-Experte des wiiw, warnt vor einer drohenden Pleitewelle bei Unternehmen, die ihre Kredite nicht mehr bedienen können. „Die hohen Staatsausgaben für den Krieg stellen eine Abhängigkeit dar, die die russische Wirtschaft transformieren könnte“, so Astrov. Des Weiteren könnten die neuen US-Sanktionen gegen wichtige Erdölfirmen die ohnehin angespannten wirtschaftlichen Verhältnisse in Russland weiter belasten.
Die einflussreiche Rolle der USA in der geopolitischen Lage und der Energiepreise bleibt ein weiterer entscheidender Punkt für die wirtschaftlichen Aussichten in der gesamten Region. Auch die Ukraine steht vor herausfordernden Prognosen, da der Einfluss der US-Politik und der anhaltende Konflikt mit Russland die wirtschaftliche Stabilität gefährdet. Ein starkes Wachstum von 3 % wird für 2025 projiziert, was jedoch eine Revision nach unten im Vergleich zu vorherigen Prognosen darstellt. Die Entwicklungen in der Ukraine könnten weitreichende Folgen für die gesamte Region haben, wie Grieveson eindringlich darlegt.
Diese Prognosen verdeutlichen, wie komplex die wirtschaftliche Landschaft in Osteuropa ist und wie eng sie mit den Entwicklungen in der US-Politik und dem Krieg in der Ukraine verknüpft ist. Um sich weiter zu informieren, lässt sich die komplette Winterprognose des wiiw und das dazugehörige Pressegespräch auf der Webseite nachlesen, wie in einem Bericht der Presse zusammengefasst. Es bleibt abzuwarten, wie sich die geopolitischen Spannungen auf diese Wachstumsaussichten auswirken werden, während die Länder in der Region gleichzeitig versuchen, ihre Stärken auszuspielen.
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