
Vorarlberg zeigt sich auch 2024 als starkes Exportland, trotz wirtschaftlicher Herausforderungen. Laut der aktuellen Außenhandelsbilanz, die von Statistik Austria veröffentlicht wurde, verzeichnete die Region im ersten Halbjahr 2024 einen Rückgang der Exporte um 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was insgesamt einem Exportvolumen von 6,6 Milliarden Euro entspricht. Allerdings bleibt das Land mit einem Handelsbilanzüberschuss von über 1,9 Milliarden Euro auf Rekordniveau, was Vorarlberg zur ersten Adresse in Österreich macht, wenn es um Handelsüberschüsse pro Kopf geht. Dies wird durch die breite Aufstellung der Exportwirtschaft unterstützt, die mit etwa 230 internationalen Märkten aktiv ist, wie auch die Krone berichtet.
Weltweite Handelsbeziehungen und Marktentwicklung
Die wirtschaftlichen Bedingungen waren allerdings nicht rosig. Die Energiekrise, hohe Lebenshaltungskosten und eine allgemeine Konjunkturabflachung, insbesondere in Deutschland – dem wichtigsten Handelspartner Vorarlbergs – haben die Geschäfte belastet. Importe sanken um 6,6 Prozent auf rund 4,6 Milliarden Euro, was eine alarmierende Tendenz zeigt. Dennoch hebt Wirtschaftslandesrat Marco Tittler hervor, dass die Vorarlberger Unternehmen im internationalen Vergleich robust dastehen. "Trotz der schwierigen Ausgangssituation zeigt sich die Vorarlberger Wirtschaft verhältnismäßig stark", so Tittler. Produkte aus Vorarlberg finden weiterhin weltweit Absatz, mit einem besonderen Fokus auf die EU-Staaten, die 58 Prozent der Exporte ausmachen.
Besonders auffällig sind die stark eingebrochenen Handelsbeziehungen zu den GUS-Staaten seit der Ukraine-Invasion. Dieses Ereignis hat nicht nur Handelsströme durcheinandergebracht, sondern auch neue Herausforderungen für die Vorarlberger Wirtschaft mit sich gebracht. Die Forderung von WKV-Präsident Karlheinz Kopf nach einer klugen Handelspolitik, die neue Märkte erschließen soll, wird angesichts dieser Umstände zunehmend lauter. Die Möglichkeit, neue Handelsabkommen wie das EU-Mercosur-Freihandelsabkommen zu nutzen, könnte für die österreichische Exportwirtschaft deshalb entscheidend sein, um zukünftige Unsicherheiten abzufedern, wie Vorarlberg ORF informiert.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung