Die dramatische Zunahme der Wolfspopulation in Europa sorgt für heftige Diskussionen und Maßnahmen. Nach Angaben der EU hat sich die Zahl der Wölfe in den letzten zehn Jahren fast verdoppelt und beläuft sich nun auf rund 20.300. Diese Zunahme hat zu einem alarmierenden Anstieg von getöteten Nutztiere, besonders Schafe und Ziegen, geführt, mit geschätzten 65.000 Tieren jährlich. Vor diesem Hintergrund hat der Europarat in Straßburg eine Schärfung der Vorgehensweise gegen Wölfe beschlossen. Ab sofort wird das Erlegen der Tiere erleichtert, um der steigenden Zahl Herr zu werden, wie news.ORF.at berichtete.
Schutzstatus bleibt bestehen
Die neuen Maßnahmen bedeuten jedoch nicht, dass der Schutzstatus der Wölfe vollständig aufgehoben wird. Hubert Schatz, der Wildbiologe des Landes, erklärte, dass der Wolf in Vorarlberg weiterhin unter Schutz steht. Die reduzierte Schutzklasse erlaubt es, gezielt in Gebieten einzugreifen, wo die Wolfpopulation sehr hoch ist, etwa in der italienischen Schweiz, in Frankreich und Deutschland. Laut Schatz könnte dies dazu führen, dass weniger Wölfe nach Vorarlberg wandern, da der Anteil an Jungtieren, die von diesen Regionen zuwandern, wahrscheinlich sinken wird. Dies könnte eine wichtige Anpassung sein, um der Entwicklung entgegenzuwirken, wie in dem offiziellen Dokument zum Wolfsmanagement festgehalten wird, das vorarlberg.at präsentiert wird.
Die Situation bleibt angespannt, denn während die Maßnahmen zur Regulierung der Wolfpopulation ergriffen werden, müssen weiterhin die Bestimmungen zum Schutz der Tiere beachtet werden. Beobachter befürchten, dass dieser Eingriff zwar kurzfristig Entlastung bringt, langfristig aber auch die Dynamik der Wolfspopulation in den betroffenen Regionen beeinflussen könnte. Die anhaltende Debatte über den Umgang mit den heimischen Wildtierbeständen spitzt sich somit noch weiter zu.
