
Die Vorarlberger Landesregierung schlägt Alarm! Angesichts der aktuellen Waldbrandgefahr wird eindringlich dazu aufgerufen, auf jegliches Feuer in der Natur zu verzichten oder äußerst vorsichtig damit umzugehen. Berichten zufolge haben bereits mehrere Funkenzünfte reagiert und Veranstaltungen abgesagt. In Frastanz-Amerlügen und Latschau wurden die traditionellen Feiern, die in dieser Jahreszeit viele Menschen anziehen, aufgrund der erhöhten Risiken, die durch die angrenzenden Wälder entstehen, letztlich abgesagt, wie die Vorarlberger Nachrichten berichteten.
Der Brauch des Funkenabbrennens, der eine jahrhundertealte Tradition in Vorarlberg darstellt und der Menschen zusammenbringt, steht nun unter einem schlechten Stern. Obwohl in einigen Gemeinden wie im Montafon eine Reduzierung der Höchstgröße der Funken um etwa fünf Meter vorgenommen wurde, bleibt die Entscheidung über die Durchführung bis zur letzten Minute aufgrund der Wetterlage und in Abstimmung mit den Notfalldiensten ungewiss. Auch in Liechtenstein wurden zahlreiche Veranstaltungen abgesagt, etwa die Feuer in Schaan und Balzers. Die Ungewissheit über die Sicherheit hat den traditionellen Festlichkeiten eine düstere Note verliehen.
Faszination und Tradition des Funkenabbrennens
Der Funken, oft mit kunstvoll geschichteten Holzstapeln bis zu 30 Meter hoch, findet normalerweise am Funkensonntag nach dem Aschermittwoch statt und wird begleitet von Festlichkeiten, bei denen "Funkaküachle" serviert werden. Die Spannung erreicht ihren Höhepunkt, wenn die Funkenhexe an der Spitze des Turms in die Luft fliegt, ein Symbol, das zunehmend in der Kritik steht. Vor dem Internationalen Frauentag forderte das Vorarlberger Frauenmuseum nicht nur einen Verzicht auf diese Figur, sondern wies darauf hin, dass im letzten Jahr lediglich fünf Prozent der Funken ohne Hexe abgebrannt wurden. Eventuelle Änderungen, die das Brauchtum modernisieren könnten, sind damit in Sichtweite.
Aber das Feiern im Montafon geht darüber hinaus. Dort wird eine zusätzliche Tradition, das „Scheibenschlagen“, praktiziert, die im Jahr 2016 in das UNESCO-Verzeichnis des immateriellen Erbes aufgenommen wurde. Auch in Bürs kommen alte Lampions zum Einsatz, die bereits seit Generationen von einer Familie hergestellt werden und die Nacht erleuchten. Diese Tradition steht nun im Schatten der Waldbrandgefahr. Die Situation bleibt angespannt und die Entscheidungsträger müssen sorgfältig abwägen, wie sie mit den Traditionen und den Sicherheitsrisiken umgehen.
So bleibt abzuwarten, ob und wie gut die Tradition des Funkenfeierns in diesem Jahr aufrechterhalten werden kann, während gleichzeitig die Sicherheit der Menschen im Mittelpunkt stehen muss.
Wie berichtet, haben die Funkenzünfte in den betroffenen Gebieten ihre Veranstaltungen entweder gestrichen oder stark reduziert, um das Risiko von Waldbränden zu minimieren, was auch Einfluss auf die weiteren Feiern in der Region hat (kleinezeitung.at).
Das Funkenabbrennen selbst bleibt jedoch ein wesentlicher Teil der kulturellen Identität der Region, und die Frage, wie die Tradition fortgeführt wird, steht aktuell im Raum. Auch die regionalen Feierlichkeiten werden nach wie vor durchgeführt, und die Menschen bleiben in der Hoffnung, dass die Tradition trotz der Herausforderungen lebendig bleibt (vorarlberg.travel).
Ort des Geschehens
Details zur Meldung