Im Hinteren Bregenzerwald in Deutschland kam es zu einem besorgniserregenden Vorfall bei einer Schlachtung: Ein Schnelltest auf Rinder-Tuberkulose (TBC) fiel positiv aus, was zur vorläufigen Sperrung des betroffenen Betriebs führte, wie vorarlberg.orf.at berichtete. Laut Landesveterinär Norbert Greber ist der endgültige Befund jedoch noch ausstehend. Positiv zu erwähnen ist, dass die Milch von der Sperrung ausgenommen ist und nach der Pasteurisierung weiterverwendet werden kann. Greber stellt klar, dass bei der Fleischverarbeitung keine grundsätzlichen Sorgen bestehen müssen, da typischerweise nur einzelne Organe infiziert sind.
In der Region haben sich in den letzten Wochen mehrere Verdachtsfälle von TBC beim Rotwild ergeben, was die Gefahr einer möglichen Ausbreitung der Krankheit in den Ställen erhöht. Tierärzte werden ab Anfang Dezember umfassende Tests auf 10.000 Rindern in rund 700 Betrieben im Bregenzerwald sowie in anderen Risikogebieten in Vorarlberg durchführen. Dies geschieht gezielt, da die Inkubationszeit bis zu zwei Monate betragen kann, und viele der Tiere während des Sommers Kontakt zu Rotwild hatten, das als Hauptüberträger von TBC gilt.
Geplante Tests im Bregenzerwald
Bereits im Oktober wurde TBC in zwei Hirschen im Montafon nachgewiesen. Derzeit existieren noch vier unbestätigte Verdachtsfälle bei der Hegegemeinschaft Bezau-Schönebach. Greber erklärt, dass die umfassenden Tests auch Kühe und Rinder betreffen, die im Sommer nicht auf Alpe waren, besonders in den als Risikogebiete eingestuften Montafon und Klostertal. Diese Testaktionen sind von hoher Bedeutung, um die Ausbreitung der Krankheit frühzeitig zu erkennen und zu verhindern, besonders nachdem im Vorjahr keine positiven TBC-Fälle festgestellt wurden.
Der Bregenzerwald ist nicht nur für das Vieh und die Landwirtschaft bekannt, sondern auch für seine traditionsreiche Käseproduktion. Die einzigartige Verbindung zwischen traditioneller Landwirtschaft und Käseherstellung, die hier in Vorarlberg ihren Ursprung hat, wird durch die kulturellen Praktiken der Almwirtschaft, die UNESCO 2011 als immaterielles Kulturerbe anerkannt hat, stark betont. Auch wenn die gegenwärtigen Herausforderungen durch TBC Sorgen bereiten, bleibt die Region ein Zentrum für hochwertigen Käse, der weit über die Landesgrenzen hinaus geschätzt wird.